Usit-Ring

Schnittzeichnung eines Usit-Rings mit innen angesetztem Dichtwulst
Einbau einer selbstdichtenden Unterlegscheibe

Ein Usit-Ring ist eine metallische Flachdichtung, bestehend aus einem Tragring aus Stahl mit innen oder außen anvulkanisiertem Dichtwulst. Die selbstdichtenden Unterlegscheiben gehören zu den Gummi-Metall-Verbunddichtungen (englisch Bonded Seal). Sie werden zur statischen Abdichtung von Flanschverbindungen sowie Verschraubungen gegen Überdruck eingesetzt.[1] Der trapezförmige, gummi-elastische Wulst kann innen oder außen am Metallring angebracht sein.[2] „Usit“ ist der Markenname der Carl Freudenberg KG in Weinheim.[3] Ähnliche Produkte sind auch unter der Bezeichnung Dicht- oder Dichtigkeitsunterlegscheibe auf dem Markt.

Der Usit-Ring wurde im Jahre 1981 patentiert,[4] das Patent ist allerdings inzwischen erloschen.[5]

Einsatzbereiche

Usit-Ringe finden vor allem in der Industrie Anwendung und dort überall, wo hohe Dichtigkeiten gefordert werden oder hoher Druck herrscht. Zu den Anwendungsbereichen zählen

  • Automobiltechnik
  • Hydraulische und pneumatische Systeme
  • Motorentechnik
  • Maschinenbau
  • Druckbehälterbau
  • Fassadenbau

Technische Eigenschaften

Zu den Eigenschaften von Usit-Ringen zählen

  • Selbstverstärkende Abdichtung
  • Beständigkeit bei hohem Druck, im Gegensatz zu Kupferringen
  • Kraftschlüssige Verbindung

Konstruktion

Bei abgebildeter Einbauweise können Drücke bis 400 bar, bei Einbau in eine Senkung bis 1000 bar abgedichtet werden. Benötigt wird dafür eine Oberflächenrauigkeit von höchstens Rmax < 15 µm, Ra<3 µm.

Der Einbau sollte mit definiertem Drehmoment (Drehmomentschlüssel) erfolgen.

Alternativen

  • Selbstdichtende Schrauben (O-Ring am Schraubenkopf)[6]

Literatur

  • Werkstoffinformationen zu Bonded Seals, darunter Usit-Ringen: PDF
  • Karl Trutnovsky: Berührungsdichtungen an bewegten Maschinenteilen. Springer Verlag, 1958, ISBN 978-3-662-00606-1, S. 90 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  • G. Pahl, W. Beitz, H.-J. Schulz, U. Jarecki: Pahl/Beitz Konstruktionslehre: Grundlagen erfolgreicher Produktentwicklung. Methoden und Anwendung. 5. Auflage. Springer Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-09186-9, S. 354 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  • Animation: Selbstverstärkung am Beispiel einer selbstdichtenden Unterlegscheibe

Einzelnachweise

  1. M. Pollermann: Bauelemente der Physikalischen Technik. 2. Auflage. Springer Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-65284-4, S. 166 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  2. Simrit Technisches Handbuch 2007. Freudenberg Simrit GmbH & Co. KG, 2007, S. 607 (online, PDF). 
  3. Eintrag zur Registernummer 302011068976 beim Deutschen Patent- und Markenamt (Online bei register.dpma.de)
  4. Patent EP0058211B1: Selbstdichtende Unterlegscheibe. Angemeldet am 13. Februar 1981, veröffentlicht am 17. April 1985, Anmelder: Firma Carl Freudenberg, Erfinder: Klaus-Jürgen Peschges.
  5. https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/register?AKZ=E811010115&CURSOR=0
  6. z. B. Seelbolt von APM Hexseal