Trukbrillenvogel

Trukbrillenvogel
Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Brillenvögel (Zosteropidae)
Gattung: Rukia
Art: Trukbrillenvogel
Wissenschaftlicher Name
Rukia ruki
(Hartert, 1897)

Der Trukbrillenvogel (Rukia ruki) ist ein seltener Singvogel aus der Familie der Brillenvögel. Er ist auf den Chuuk-Inseln in den Föderierten Staaten von Mikronesien verbreitet.

Beschreibung

Der Trukbrillenvogel erreicht eine Größe von vierzehn Zentimetern. Das Gefieder ist einheitlich dunkelbraun. Der Schnabel ist schwarz. Die Beine sind orange. Charakteristisch ist ein auffälliger tränenförmiger Fleck unter den Augen. Sein lebhafter Gesang besteht aus trällernden Flötentönen.

Verbreitung und Lebensraum

Der Trukbrillenvogel ist auf den vier kleinen Inseln Tol South, Wonei, Pata und Polle in der Chuuk-Lagune endemisch. Er bewohnt ursprüngliche Urwaldbestände, insbesondere den gut entwickelten Wald oberhalb von 400 m am Mount Winipot auf Tol South. Sein Lebensraum ist von Feigen, Palmen der Gattungen Clinostigma, Parinarium und Randia sowie von Bäumen der Art Semecarpus kraemeri dominiert.

Lebensweise

Über seine Lebensweise ist bisher nur wenig bekannt geworden. Das einzige bekannte Nest wurde 1988 in der giftigen Baumart Semecarpus kraemeri gefunden, die auf den Inseln der Chuuk-Lagune endemisch ist. Brütende Vögel wurden im April beobachtet. Die Nahrung des Trukbrillenvogels besteht aus Insekten, die er im Laub aufsammelt.

Status

Während einer Expedition von Forschern des United States Fish and Wildlife Service im Jahre 1984 wurde der Bestand des Trukbrillenvogels auf 526 Individuen geschätzt. Davon kamen 19 Exemplare auf Wonei, 32 Exemplare auf Pata, 93 Exemplare auf Polle und der größte Anteil von 382 Exemplaren am Mount Winipot auf Tol South vor.

Der Urwald ist in weiten Teilen der Chuuk-Inseln verschwunden. Auch die Bäume der Art Semecarpus kraemeri werden stark gerodet, weil sie von den Einheimischen als Plage betrachtet werden.

Literatur

  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]). 
  • Erik Hirschfeld: The Rare Birds Yearbook 2008. MagDig Media Ltd., Shrewsbury 2007, ISBN 978-0-9552607-3-5
  • Rukia ruki in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 16. September 2021.
  • BirdLife Species factsheet
  • Trukbrillenvogel (Rukia ruki) bei Avibase
  • Trukbrillenvogel (Rukia ruki) auf eBird.org
  • xeno-canto: Tonaufnahmen – Trukbrillenvogel (Rukia ruki)
  • Teardrop White Eye (Rukia ruki) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
  • Über eine Suchexpedition nach dem Trukbrillenvogel im Jahre 1988 Remembering Bob Pyle, PDF, engl. (Memento vom 31. Oktober 2012 im Internet Archive)