Toni Mair

Anton Mair (* 30. April 1940 in Marling bei Meran; † 8. August 2015[1] in Unterägeri) war ein österreichischer, in der Schweiz lebender Geograf und Reliefbauer.

Mair arbeitete als Gymnasiallehrer für Geografie und Geologie an der Kantonsschule Zug. Sein erstes Relief erstellte er als Student. Danach folgten zahlreiche Landschafts- und Typenreliefs, die er in seinem Unterricht zur Veranschaulichung verwendete. 2002 wurde er pensioniert und widmete sich anschliessend geschäftlich der Reliefherstellung.[2] Mair gehört zu den anerkanntesten und besten Reliefkünstlern.[3][4][5] Seine Werke sind denen der berühmtesten Reliefhersteller ebenbürtig und in zahlreichen Museen und an öffentlichen Orten ausgestellt.[6]

Leben

Der in Fachkreisen als Toni Mair bekannte Anton Mair wurde in Marling ob Meran geboren und wuchs unter teils kriegsbedingt schwierigen Verhältnissen in Innsbruck auf. Sein Vater war Schuhmacher, die Mutter Schneiderin.[7]

Nachdem er im zerbombten Stadtsaal[8][9] die in eine orientalische Landschaft eingebettete grosse Weihnachtskrippe des Holzschnitzers Ferdinand Pöttmesser[10] zum ersten Mal gesehen hatte, durfte er einen für ihn wegweisenden[11] Krippenbaukurs besuchen.[12]

Mair besuchte in Innsbruck die Grundschule und das Gymnasium.[13][14] 1959 lernte er im Rahmen einer Chorreise nach Chur beim Chorgesang seine spätere Frau Myrtha Mair-Lang kennen. Mair zog 1961 in die Schweiz, um in Basel Gesang zu studieren,[15] unter anderem beim Tenor Jose Maria Perez Busquier.[16] Diesen Berufswunsch gab er nach zwei Jahren wieder auf. Stattdessen zog er nach Zürich und machte die eidgenössische Matura Typus B mit Latein. Daraufhin studierte er Geografie mit den Nebenfächern Geologie, Petrografie, Paläontologie und Anthropologie und schloss 1978 mit einer Diplomarbeit über den Einfluss des Klosters Einsiedeln auf die Entwicklung der Kulturlandschaft unter der Leitung von Harold Haefner am Geographischen Institut der Universität Zürich ab.[17]

Während des Studiums arbeitete Mair in Gelegenheitsjobs als Aushilfslehrer (unter anderem für Latein) und auf einem Baubüro.[18][19] Von 1972[20] bis 2002 war er als Lehrer für Geographie an der Kantonsschule Zug tätig. Er bot seinen Lernenden einen praxisnahen und abwechslungsreichen Unterricht.[1]

Nach der Pensionierung gründete Mair 2003 die Firma Geomodelia Reliefbau Atelier GmbH mit dem Gesellschaftszweck der Herstellung von topographischen und geologischen Reliefs.[2][21][22] Auf der Website beschrieb er die Leistungen folgendermassen:[21] «Geomodelia realisiert individuelle Objekte für Museen, Foyers, Ausstellungen, Fernsehshows.»

Singen und Klavierspielen begleiteten Ton Mair das gesamte Leben. Bis knapp vor seinem Tode besuchte er Konzerte, Opernaufführungen und klassische Musikfestivals.[15]

Reliefs

Ein Stuckateur brachte Mair bei, wie Gips behandelt werden muss. Und der legendäre Kartograf Eduard Imhof wusste ihm zu erklären, worauf es bei einem wissenschaftlichen Relief ankommt.[7][23] Unter anderem riet er ihm, Modelle nicht im überhöhten Massstab zu bauen, einer im Reliefbau häufigen Praxis, um den plastischen Effekt für Betrachtende grösser zu machen. Mair lernte, dass dies nur zu einer verzerrten Darstellung führt. Also kam er zur Überzeugung, dass er auch bei relativ flachen Reliefs (wie zum Beispiel jenes des Kanton Aargaus)[24][25] bei genügend detaillierter Darstellung zur erwünschten plastischen Wirkung kommt.[19][26] Zu seinem 2003 erschienenen Beitrag zum Landschaftsrelief[27] wurde er besonders animiert durch die Meinung seines Lehrmeisters der Morphologie Gerhard Furrer.

Das 2006 erschienene Buch Das Landschaftsrelief – Symbiose von Wissenschaft und Kunsthandwerk[28] zeugt von der Faszination Mairs für die dreidimensionale Miniatur: In einem Einleitungskapitel befasst er sich mit der aktuellen Fragestellung Das Landschaftsrelief – ein Anachronismus?, gefolgt von der Beschreibung Der Begriff «Relief». Eingehend befasst er sich mit der Geschichte des Reliefbaus, indem er Werke der Hochblüte und Riesenreliefs als Prestigeobjekte bespricht. Das ausführliche Kapitel Technik des Reliefbaus ist gegliedert in Die Vorbereitungsphase, Wissenschaftliche Betrachtungen, Die handwerkliche Phase, Die Kunst der Landschaftsgestaltung sowie Reliefs ausstellen und Reliefs restaurieren. Daran schiesst sich noch das Kapitel Werke von Toni Mair an, welches er in Reliefs der Eiszeit und Neueste Arbeiten unterteilte.

Mair wurde als hervorragender Reliefbauer weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. In vielen Museen sind seine Werke, die er mit viel Liebe fürs Detail und wissenschaftlicher Akribie in minutiöser Kleinarbeit hergestellt hat, zu sehen.[1] Er vermittelte seine Tätigkeit als Reliefbauer auch in Vorträgen,[29] Workshops,[30][31] Werkstattbesuchen,[32] studentischen Exkursionen[33][34][35] und nahm als Teilnehmer der Arbeitsgruppe Hochgebirgskartographie der International Cartographic Association (ICA)[36][37] an deren Workshops 2006 in Slowenien[38] und 2008 auf der Lenk[39] teil.

Als letztes Relief fertigte Mair einen Ausschnitt der Walliser Alpen. Nach dem Tod am 8. August 2015 gelangte das Relief an das Gymnasium Kollegium Spiritus Sanctus in Brig. Vor Ort wurden die fertigen Teilstücke von Reliefbauer Wolfgang Pusch zusammengesetzt.[40][41][42] Die Vernissage fand am 31. Oktober 2018 statt.[43] Weitere Kleinreliefs konnten an Schulen oder privat vergeben werden.

Der Reliefbauer Wolfgang Pusch[44] (* 1975) würdigte Toni Mair folgendermassen: «Ich verdanke Toni Mair nicht nur interessante Gespräche und handwerkliche Tricks – die er immer mit einem sprühenden Enthusiasmus vermittelt hat, sondern vor allem auch die Ermutigung, den Schritt in den professionellen Reliefbau zu wagen und damit davon meine Existenz abhängig zu machen. Ich habe es nicht bereut – Toni Mair werde ich somit immer dankbar verbunden bleiben und seine Werke werden immer Vorbild sein.»[41]

Veröffentlichungen

  • The Landscape Relief Model – An anachronism or still a useful object for contemplating the landscape. In: True-3D in Cartography: Autostereoscopic and Solid Visualisation of Geodata. 2012. S. 415–434.[45][46]
  • Das Landschaftsrelief: Symbiose von Wissenschaft und Kunsthandwerk : mit Schweizer Reliefkatalog [von Susanne Grieder]. 2006.[28]
  • Ersetzt ein Computer den Reliefbauer? Eine Einschätzung von Toni Mair. In: Relief und Karte – Geländedarstellungen seit 1800. 2013. S. 30–33.[47]
  • Das Landschaftsrelief: Faszination für Erbauer und Betrachter. In: Bremgarter Neujahrsblätter. 2003. S. 85–113.[27]
  • Terra Geographie Band 2, Die Welt verstehen: Ausgabe für die Schweiz. 1988.
  • Einfluss des Klosters Einsiedeln auf die Entwicklung der Kulturlandschaft. 1978. [Diplomarbeit].

Werke

Literatur

  • Madlena Cavelti: So weit reichten die Gletscher. In: Neue Zuger Zeitung. 2024.[104]
  • Madlena Cavelti: Die Piz Bernina im Gletschergarten. [=Toni Mair (1940–2015) – Trouvaillen aus den Luzerner Museen, Gletschergarten]. 2020.[105]
  • Kulturgutstiftung Frutigland: Relief Simon-Simon. 2020.[106]
  • Manfred Buchroithner: Toni Mair 1940–2015. In: Kartographische Nachrichten. 66, 2016, 2. S. 94–95.[15]
  • Stefan Räber: Geomodelia GmbH. In National Report, Cartography in Switzerland 2011–2015. 2015. S. 29.[107]
  • [Matterhorn] – Kronjuwel der Schweizer Gebirgsszenerie. 2015.[108]
  • Peter Jud, Christian Baertschi: Relief. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2015.[109]
  • Peter Brack, Milena Pika-Biolzi & Stefan Ungrich: Die Reliefsammlung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. [o. J.][110]
  • Alexandra von Ascheraden: Toni Mair: Bei den italienischen Karten wird man herzkrank. In: Die Tierwelt. 2014, 35, August 2014, S. 24–25.[23]
  • Alexandra von Ascheraden: Das geschrumpfte St.-Anna-Loch. In: Tages-Woche. 2013.[74]
  • Annette Frommherz: Toni Mair: Berg- und Landschaftserbauer Ein Kunsthandwerk ist vom Aussterben bedroht. In: Die Alpen. 2012, 4.[111]
  • Jost auf der Maur[14]: Wie ein Lehrling vom Lieben Gott. In: Schweizer Familie. 2011, 48. S. 22–25.[7]
  • Gerhard Karl Lieb: Eiszeitrelief des Gesäuses – eine Miniatur als neue Attraktion im Nationalpark. In: Im Gseis. 2009. S. 11–13.[112]
  • Urs Rüttimann: Er hat Engelberg in 1200 Stunden nachgebaut. 2008.[113]
  • Mountain mapping and visualisation. Proceedings of the 6th ICA Mountain Cartography Workshop, 11–15 February 2008, Lenk, Switzerland. 2008.[39]
  • Ruedi Wälti: Workshop Relief bauen. In: Berner Geographische Mitteilungen. Bern. 2007. S. 204–205.[30]
  • Dusan Petrovic: 5th ICA Mountain Cartography Workshop - Bohinj, Slovenia, 29th March – 1st April, 2006. Conference Reports. In: ICA NEWS. Juni 2006, S. 6–8 (icaci.org [PDF]). [38]
  • Stefan Räber: Handmade relief models. 2006.[114]
  • Stefan Räber: Imhofs Bietschhorn-Relief – Ein Berg wird restauriert. In: Die Alpen. 2006, 11. S. 37.[115]
  • Fabian Fellmann: Der Perfektionist der keinen Aufwand scheut. In: Neue Obwaldner Zeitung. 5. Oktober 2006.[116]
  • R.F. Foelix: Ein neues Relief im Naturama – Die Eiszeit im Aargau. In: ANG-Bulletin. 8, 2004, 1. S. 20–22.[25]
  • Markus Schwyn: Der Modellberg. In: Piz Bernina – König der Ostalpen. 1999. S. 136–140.[117]
  • Lehrerbroschüre Berge bauen. Alpines Museum, 2007.[31]
  • Atelierbesuch, 2010.[118]
  • Fotos der Buchervernissage im Alpinen Museum der Schweiz, 2016[119], des ICA Workshops 2006 in Bohinj[120][121][57][122] und 2008 in Lenk[123].
  • Geomodelia Reliefbau-Atelier. Startseite[21]. Das Relief[124], Vom Treppenstufenmodell zum Landschaftsrelief[125], Der Reliefbauer[126], Guss Matterhorn Relief.[127]
  • Reliefbau: Bearbeitung von Felsstrukturen[128], Handwerkzeug[129], Stereoskop.[130]
  • Videos: Toni Mair. In: Map Practical[131], Max Maisch: Das Matterhorn im Geographischen Institut Zürich[132]; Schweiz aktuell: Aussterbende Kunst[133], Kantonsrelief im Museum Naturama Aarau;[134] Construction of Handmade Relief Production. Short movie about Toni Mair and his work, March 2006.[135][136]

Einzelnachweise

  1. a b c Todesanzeigenportal.ch. Abgerufen am 19. August 2024 (Der Trauergottesdienst fand am 12. August 2015 in der Pfarrkirche Unterägeri statt. Anschliessend erfolgte die Beisetzung. Das zweite Gedächtnis erfolgte am Gottesdienst vom 6. September 2015.). 
  2. a b Geomodelia Reliefbau - Atelier GmbH. In: Schweizerisches Handelsamtsblatt. Band 121, Nr. 180, 19. September 2003, S. 15 (e-periodica.ch [abgerufen am 20. August 2024] Als Geschäftsführer und Hauptgesellschafter wurde Anton Mair, Heimat Österreich, wohnhaft in Unterägeri im Handelsregister eingetragen. Als weiterer Gesellschafter wurde sein Sohn Claudio Mair, wohnhaft in Luzern eingeschrieben): „Geomodelia Reliefbau - Atelier GmbH, Sitz: Unterägeri, Domizil: Rainstrasse 24, 6314 Unterägeri, GmbH (Neueintragung). Statutendatum 11.09.2003. Zweck: Herstellung von topographischen und geologischen Reliefs; kann sich an anderen Unternehmen beteiligen sowie Liegenschaften erwerben und verwalten. Stammkapital: CHF 20'000. Publikationsorgan: SHAB. Eingetragene Personen: Mair, Anton, Heimat: Oesterreich, in Unterägeri, Gesellschafter, Geschäftsführer mit Einzelunterschrift. Stammanteil: CHF 19'000; Mair, Claudio, Heimat: Oesterreich, in Luzem, Gesellschafter, Stammanteil: CHF 1'000. Tagebuch Nr. 8615 vom 15. September 2003 (01 178130 /CH-170.4.OO4.464-5)“ 
  3. Eduard Imhof: Entwicklung und Bau topographischer Reliefs. In: Die Alpen. 1939, abgerufen am 27. August 2024 (Schweizer Hochdeutsch). 
  4. Viola Imhof: Bibliographie zur Geschichte und Herstellung alpiner Reliefs, besonders in der Schweiz. In: Die Alpen. 1981, abgerufen am 27. August 2024 (Schweizer Hochdeutsch). 
  5. Geschichte des Reliefbaus. In: https://www.bergmodelle.de/. bergmodelle wolfgang pusch, abgerufen am 28. August 2024: „Der Schwerpunkt des Reliefbaus verlagerte sich jedoch bald in die Schweiz, wo Franz Ludwig Pfyffer (1716–1802) in den Jahren von etwa 1762 bis 1786 ein Relief der Innerschweiz im Maßstab von etwa 1:12.000 fertigte. <...> Binnen weniger Jahrzehnte entstanden nun durch die Hände begabter und interessierter Topographen und Kartographen beachtliche und vor allem bis ins Detail korrekte Darstellungen einiger Schweizer Landschaften: Xaver Imfeld (1853–1909) erstellte Reliefs des Matterhorns (1896, 1:5.000, ~ 1x1m) und des Massivs von Eiger, Mönch und Jungfrau (1900, 1:2.500 (!), 25 Quadratmeter). Carl Meili (1871–1919) modellierte 1903 ein Relief des Säntis im Maßstab 1:5.000, es gilt bis heute als das ästhetischste Relief, das je geschaffen wurde: In unglaublicher Präzision sind die geologischen und geomorphologischen Charakteristika des Berges ausgeführt.“ 
  6. Susanne Grieder: Schweizer Reliefkatalog. In: Das Landschaftsrelief - Symbiose von Wissenschaft und Kunsthandwerk. 2006, S. 163. 
  7. a b c Jost Auf der Maur: Wie ein Lehrling vom Lieben Gott. In: Schweizer Familie. Nr. 48, 2011, S. 22–25 (terrainmodels.com [PDF]). 
  8. M. S.: Die größte Krippe Tirols in Innsbruck. In: Tiroler Nachrichten - ANNO. 8. Dezember 1950, S. 3, abgerufen am 20. August 2024. 
  9. Innsbrucker Stadtsaal ist Geschichte. In: ORF.at. 23. Juli 2015, abgerufen am 20. August 2024: „Im Zuge des 2. Weltkrieges wurde das Gebäude durch einen Luftangriff 1944 beschädigt. Nach dem Wiederaufbau wurden die Säle 1960 wiedereröffnet. [...]. Im Herbst [2015] werden die Stadtsäle dann endgültig abgerissen, sie weichen dem Haus der Musik.“ 
  10. Ferdinand Pöttmesser: Der Krippenschnitzer. In: Weihnachtskrippe - diorama. Abgerufen am 20. August 2024 (deutsch): „Geboren am 26. Juli 1895 in Meran. Ausbildung zum Kaufmann. Als Krippenschnitzer Autodidakt. Seine erste grosse Krippe (die spätere Krippe des Diorama Bethlehem) erstellt er in den Jahren 1930 bis 1937 auf Schloss Neuhaus bei Gais/Bruneck. 1939 zieht er nach Innsbruck. 1952 Verkauf der Figuren nach Einsiedeln. 1954 bis 1958 Bau einer zweiten grossen Krippe unter Verwendung von Krippenberg und Hintergrundgemälde der ersten. Pöttmesser stirbt am 24. Mai 1977. Grosskrippen in Einsiedeln, Schweiz und in Steyr/Christkindl, Österreich.“ 
  11. Jost Auf der Maur: Wie ein Lehrling vom Lieben Gott. In: Schweizer Familie. Nr. 48, 2011, S. 22–23 (terrainmodels.com [PDF]): „Wegweisender Krippenbaukurs [...] Unvergesslich ist ihm der Moment, als er im zerbombten Stadtsaal die grosse Weihnachtskrippe des berühmten Holzschnitzers Ferdinand Pöttmesser zum ersten Mal sah, eingebettet in eine orientalische Landschaft. Das weckte Wünsche. Mair durfte einen Krippenbaukurs besuchen. «Damals spürte ich, wie gut ich mich fühlte beim Gestalten dieser dreidimensionalen Miniatur.» Der Pöttmesser-Krippe ist er Jahre später wieder begegnet, in Einsiedeln SZ, wo sie heute noch steht - sie war ihm gleichsam ins Leben in der Schweiz vorausgereist.“ 
  12. Toni Mair-Lang: Wie wird man Reliefbauer. Das Landschaftsrelief. In: Bremgarter Neujahrsblätter. 2003, S. 87: „Wie wird man Reliefbauer? Der Stein des Anstosses. Immer wieder ertönt die Frage nach meinem ersten Relief oder Modell. In meiner ehemaligen Heimat Tirol hat das Bauen von Weihnachtskrippen eine grosse Tradition. Als Dreizehnjähriger durfte ich einen Krippenbaukurs besuchen und bastelte unter Anleitung aus Wurzelstöcken, Lärchenrinden und anderen skurrilen Holzstücken einen Krippenberg mit der Höhle von Bethlehem. Er hatte natürlich keinen Massstab, sondern war auf die Grösse der Figuren zugeschnitten, die wir schon zu Hause hatten. Dieses «Relief» erschien mir damals äusserst naturgetreu. Besonders fasziniert hat mich aber die Arbeit selber, ich erlebte die Entstehung eines Berges.“ 
  13. Jost Auf der Maur: Wie ein Lehrling vom Lieben Gott. In: Schweizer Familie. Nr. 48, 2011, S. 24 (terrainmodels.com [PDF]): „Mair entschied, sein Brot mit seiner Stimme zu verdienen. Er bestand die strenge Aufnahmeprüfung am Mozarteum der Universität Salzburg. Doch dann kam etwas dazwischen: «An Pfingsten 1959 war ich mit dem Kirchenchor nach Graubünden gereist, um zusammen mit dem Cäcilien-Chor in der Kathedrale Chur aufzutreten.» Toni entdeckte bei diesem frommen Singen die reizende Myrtha Lang. Es war Liebe auf den ersten Ton. Das Mozarteum musste jedenfalls auf das junge Talent verzichten. Toni Mair zog in die Schweiz und liess sich in Basel ausbilden. «Dann, nach zwei Jahren, hörte ich zu rauchen auf, und bekam augenblicklich mehrere Allergien und auch Asthma.» Die Karriere des Basses war damit zu Ende, noch ehe sie begonnen hatte. Mair ging nach Zürich, machte die eidgenössische Matura und studierte Geografie, daneben Geologie, Petrografie, Paläontologie, Anthropologie.“ 
  14. a b "Schweizer Familie": Jost Auf der Maur von NZZaS geholt. In: https://www.persoenlich.com/. Abgerufen am 31. August 2024 (Schweizer Hochdeutsch). 
  15. a b c Toni Mair 1940–2015. In: KN - Journal of Cartography and Geographic Information. Band 66, Nr. 2, 1. März 2016, ISSN 2524-4965, S. 94–95, doi:10.1007/BF03545217 (springer.com [abgerufen am 19. August 2024]): „wo er Grundschule und Gymnasium besuchte sowie eine Geigen-, Klavier- und Sologesangsausbildung absolvierte, auf. Nach der österreichischen Gymnasialmatura ging er 1961 in die Schweiz, um seine Musikstudien in Basel - dort u. a. bei dem renommierten Tenor Jose Maria Perez Busquier - und dann Zürich fortzusetzen. Des Weiteren legte er die Eidgenössische Matura Typus B mit Latein ab. Singen und Klavierspielen sollten ihn auch sein ganzes Leben lang begleiten. So lernte er auch seine Frau Myrtha, mit der er Tochter Patricia und Sohn Claudio und vier Enkel hatte, durch Chorgesang kennen. Bis knapp vor seinem Tode wurden Konzerte und Klassikmusik-Festivals - hier vor allem die Salzburger Festspiele und die Wiener Festwochen - zu Fixpunkten seines kulturellen Jahresablaufs.“ 
  16. Gabriel Segura: Felicidades, maestro. In: Valle de Elda. 19. Februar 2019, abgerufen am 20. August 2024. 
  17. Laut Auskunft vom 30. August 2024 von Inge Moser vom UZH Archiv war Anton Mair vom Sommersemester 1972 bis zum Wintersemester 1978/79 an der Philosophischen Fakultät II (heute mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät) der Universität Zürich eingeschrieben, mit einem Unterbruch im Wintersemester 1976/77.
  18. Manfred Bachroithner: Toni Mair 1940-2015. In: Kartographische Nachrichten. Band 66, Nr. 2, 2016, S. 95: „1972/73 unterrichtete er Latein, Geographie und Geologie am Privatgymnasium Athenäum Zürich sowie 1973–1975 am Institut für Progr[ammierten] Unterricht Luzern (Erwachsenen-Maturitätsschule) und 1984–1988 am Lehrerinnenseminar Menzingen. 40 Jahre, seit 1972, war er allerdings in Zug tätig, wo er - im nahen Unterägeri wohnend - bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2002 an der Kantonsschule unterrichtete. In dieser Zeit leitete er auch diverse geologische Exkursionen nach Jugoslawien und Italien.“ 
  19. a b Laut freundlicher Auskunft von Claudio Mair vom 1. September 2024.
  20. Mair war ab 1972 an der Kantonsschule Zug tätig und wurde 1976 als Hauptlehrer angestellt.
  21. a b c Geomodelia Reliefbau Atelier - Startseite. In: Geomodelia. 28. Juli 2021, abgerufen am 19. August 2024 (Archive.org - Website http://mair-relief.ch/, Stand 28. Juli 2021). 
  22. Geomodelia Reliefbau Atelier - Startseite. In: Wayback Machine. 28. Juli 2021, abgerufen am 25. August 2024: „Ein naturgetreues Relief, eine lebendige, dreidimensionale Landschaft oder ein geologisch bemaltes und gestaltetes Relief? Eine detaillierte Rekonstruktion einer Landschaft vor Jahrzehntausenden aus dem Atelier eines Geographen/ Geologen im gewünschten Massstab? Geomodelia realisiert individuelle Objekte für Museen, Foyers, Ausstellungen, Fernsehshows.“ 
  23. a b Alexandra von Ascheraden: Bei den italienischen Karten wird man herzkrank. In: Die Tierwelt. Nr. 35, 28. August 2014, S. 24–25 (ethz.ch [PDF]): „Autodidakt Mair hatte das grosse Glück, Imhof im hohen Alter noch kennenzulernen und von ihm viele Kniffe zu lernen, Mair zog daraus enorme Motivation: «Ich wurde jahrelang nicht ernst genommen, musste mir anhören, man habe doch heute dank Kunststoffen und Computern viel bessere Methoden. Da kam Imhof und sagte zu mir: «Machen Sie weiter. Das wird in 200 Jahren immer noch so gemacht.»“ 
  24. a b J. Kiefer: Der Aargau im Massstab 1:10'000. Naturama - neue Zugänge zum Aargau. In: Neue Zürcher Zeitung. 22. April 2002: „Den markantesten Anziehungspunkt dürfte über den Eröffnungstag hinaus das Herzstück der Ausstellung, das Aargauer Relief im Massstab 1:10'000, bilden. Das 23 Quadratmeter grosse Werk aus 53 Teilen wurde von Toni Mair aus Unterägeri in dreijähriger Arbeit geschaffen. Als Grundlage für die Momentaufnahme vom Ende des letzten Jahrhunderts dienten Mair Landeskarten im Massstab 1:25 '000 von 1995 und Stereo-Luftbilder von 1998. Der Kanton Aargau mit den 150'000 bis 200'000, in der verkleinerten Darstellung nur millimetergrossen Häusern und dem getreuen Abbild der Infrastrukturanlagen kann von den Besuchern ebenerdig oder von einer Galerie aus besichtigt werden. Wer will, kann sich über 500 geographische Daten mit einem Laserstrahl markieren lassen, etwa das Schloss Wildegg oder andere markante Bauten.“ 
  25. a b c d R.F. Foelix: Ein neues Relief im Naturama - Die Eiszeit im Aargau. In: ANG-Bulletin. Band 8, Nr. 1, 2004, S. 22–24 (scnat.ch [PDF]): „[...] Was lag da näher, als den Erbauer des grossen Aargauer Reliefs, Toni Mair aus Unterägeri anzufragen, ob er nicht auch ein Relief der Aargauer Eiszeit-Landschaft bauen würde ... Es bedurfte keiner allzu grossen Überredungskunst. Obwohl er gerade mit einem Relief Madagaskars mehr als beschäftigt war, reizte ihn die Darstellung von Gletschern, Moränen und „Nunatakkern“ [„aus dem Eis ragender Berggipfel“], so dass er einfach nicht „Nein“ sagen konnte.“ 
  26. Toni Mair-Lang: Das Landschaftsrelief - Faszination für Erbauer und Betrachter. In: Bremgarter Neujahrsblätter. 2003, S. 86–87 (e-periodica.ch): „Mein erstes wirkliches Relief, das diese Bezeichnung grundsätzlich verdient, stammt aus meiner Studienzeit am Geographischen Institut der Universität Zürich. In den landschaftskundigen Übungen bearbeiteten wir die Morphologie des Rafzerfeldes im Kanton Zürich. Gewisse unspektakuläre Oberflächenformen, nämlich kleinere Tälchen im Schotterkomplex aus der Eiszeit und Prallhänge des früheren Rheins, schienen mir anhand meiner Kartendarstellungen nichts Besonderes zu sein. Doch der Übungsleiter war ganz anderer Meinung. Daher beschloss ich, diese morphologisch angeblich so bedeutenden Tatsachen in dreidimensionaler Form zu realisieren. Leider verstand ich damals überhaupt nichts von Reliefs und machte den kapitalen Fehler im Reliefbau schlechthin, indem ich zur Hervorhebung der Landschaftsformen das Relief fünffach überhöhte. Der benachbarte Hügelzug Irchel stand der Steilheit des Matterhorns in nichts nach. Natürlich bekam ich deshalb bei der Präsentation dieses Erstlingswerkes den Spott meiner Studienkollegen zu spüren, denn die meisten waren Zürcher und hatten den Irchel in etwas anderer Erinnerung. Die für mich wichtigste Beurteilung erfuhr ich vom damals zuständigen Dozenten. Er lächelte nach meiner Meinung etwas mitleidig und meinte: «Ja, da war ja einer fleissig!» Und im weiteren hörte ich, dass der Computer solche Dinge in einigen Jahren viel schneller nd schöner machen werde.“ 
  27. a b Toni Mair-Lang: Das Landschaftsrelief: Faszination für Erbauer und Betrachter. In: Bremgarter Neujahrsblätter. Band -, 2003, ISSN 0520-9013, S. 85–113, doi:10.5169/seals-965415 (e-periodica.ch [abgerufen am 19. August 2024]): „[...] zusätzlich ganz besonders animiert durch die Meinung meines verehrten Lehrmeisters der Morphologie, Herr Prof. Dr. Gerhard Furrer, es müssten Informationen über diese rare Tätigkeit publiziert werden.“ 
  28. a b Toni Mair, Susanne Grieder: [Inhaltsverzeichnis]. In: Das Landschaftsrelief : Symbiose von Wissenschaft und Kunsthandwerk : mit Schweizer Reliefkatalog. 2006 (ethz.ch [PDF] Im Kapitel Werke der Hochblüte wendet sich Toni Mair dem grossen Jungfrau- und Matterhorn-Relief von Xaver Imfeld, dem Säntis-Relief von Carl Meili, dem Relief des Berner Oberlandes von Simon Simon, dem Relief der Schweiz von Charles-Eugène Perrin, der Pala Gruppe von Leo Ägerter sowie der Grossen Windgälle und dem Bietschhorn von Eduard Imhof zu. Unter Riesenreliefs als Prestigeobjekte geht Mair auf das Natursteinrelief von Tirol von Johann Schuler, auf das Landesrelief von Kärnten von Ernst Pliwa, auf das Landesrelief von Salzburg von Josef Pörnbacher und auf das Relief von Tirol von Fritz Ebster ein.). 
  29. Aktivitäten der Stiftung. In: Kulturgutstiftung Frutigland. Abgerufen am 28. August 2024: „2011 [...] Vortrag «Das echte Landschaftsrelief», Toni Mair“ 
  30. a b Ruedi Wälti: Workshop Relief bauen. Workshop mit Toni Mair, dem einzigen hauptberuflichen Reliefbauer der Schweiz, im Rahmen der Ausstellung "Berge bauen Reliefkunst zum Mitmachen-Auf den Spuren von Xaver Imfeld" im Schweizerischen Alpinen Museum. In: Berner Geographische Mitteilungen. 2007, S. 204–205 (e-periodica.ch). 
  31. a b Schweizerisches Alpines Museum (Hrsg.): Berge bauen. Lehrerbroschüre. 2007 (gggs.ch [PDF]): „Workshop Relief bauen: Herstellung eines Kleinreliefs mit dem Reliefbauer Toni Mair. Der fertige Mini-Gipfel kann mit nach Hause genommen werden. [...] An bestimmten Tagen führt einzige berufliche Landschaftsreliefbauer der Schweiz Toni Mair in der Ausstellung vor, wie er Reliefs herstellt.“ 
  32. Bei einem «Bildhauer der Berge» - Ein Besuch im Atelier des Reliefbauers Toni Mair. (PDF) In: http://www.kartengeschichte.ch/. Abgerufen am 28. August 2024 (Besuch im Atelier in Unterägeri vom 22. Juni 2002 der Arbeitsgruppe Kartengeschichte der Schweizerischen Gesellschaft für Kartographie (SGK)). 
  33. Manuela Hasler John: 125 Jahre Geographisch-­Ethnographische Gesellschaft Zürich. Zur Geschichte der GEGZ im Zeitraum 1889–2014 mit Schwerpunkt auf den letzten 25 Jahren. 2013, S. 25 (uzh.ch [PDF] Bachelorarbeit GEO 386): „Die Planung und Durchführung eines speziell für die Gg­‐Studierenden zugeschnittenen Exkursionsangebotes wurde im 2012 von Domenika Bucher, der Studierendenvertreterin im GEGZ­‐Vorstand, an die Hand genommen. Der gut besuchte Ausflug führte am 29. September 2012 zuerst in das kreative «Geomodelia‐Atelier» des bekannten Reliefbauers und ehemaligen Gg-­Mittelschullehrers Toni Mair nach Unterägeri. Von dort aus wurde entlang einer lehrreichen Wanderung durch die leicht verregnete Glaziallandschaft am Aegerisee und das Lorzetobel die für ihre Tufftropfstein­‐Formationen berühmten Höllgrotten bei Baar angepeilt.“ 
  34. Die Schlacht am Morgarten (1315), Rekonstruktion und Visualisierung der Landschaft über die letzten Jahrhunderte, Geochronology/Geomorphology – Visualisation – Geocomputation. (PDF) Integratives Projekt der Universität Zürich, Geographisches Institut. 2014, abgerufen am 28. August 2024 (3. März 2014 Exkursion in das Gebiet Morgarten (Alle) • geomorphologischer Überblick • Besichtigung der Moore und weiterer feldarbeitsrelevanter Orte • Besichtigung der historischen Schauplätze (IG Morgarten) • Besuch von Geomodelia (Reliefbau Atelier, Toni Mair)). 
  35. Große geodätische Exkursion 2010: Zürich – Hospental – Genf – St. Gallen (23.05.10 – 29.05.10). In: Berichte aus der Fachrichtung Geodäsie und Geoinformatik. Jahresberichtsheft Nr 61 der Förderergesellschaft Geodäsie und Geoinformatik der Leibniz Universität Hannover. Februar 2011 Folge 61, 24. Mai 2010, S. 89–90 (hannover-foerdert-geodaesie.de [PDF]): „Danach fuhren wir mit dem Bus zum Diplom-Geograf Toni Mair nach Unterägeri. Dieser Ort liegt ca. 37 km südlich von Zürich. Dort kamen wir gegen vierzehn Uhr an. Toni Mair ist Reliefbauer der in Anlehnung an die Vorbilder Xaver Imfeld, Carl Meili und Eduard Imhof versucht die strengen Maßstäbe der alten Meister zu erreichen. Zahlreiche Reliefs von Toni Mair stehen in namhaften Museen und Instituten im In- und Ausland. Er hat uns durch sein Atelier in seinem Haus geführt und uns erzählt wie er die Reliefe herstellt. Zuerst baut er eine Holzschablone mit Hilfe von Höhenlinien aus topografischen Karten. Daraus wird dann eine Kautschukschablone hergestellt, in die danach der Gips gegeben wird. Wenn der Gips getrocknet ist, wird das Relief ausgearbeitet. Hierzu benutzt Toni Mair Fotos, die er bei Ortsbegehungen des Gebietes gemacht hat. Er arbeitet so markante Stellen des Gebirges heraus die es in keiner Karte gibt und das Relief erhält danach seine Farbe. Anschließend werden je nach Maßstab Häuser, Bäume und andere bedeutende topografische Objekte auf das Relief aufgeklebt. Bei großen Maßstäben benutzt Toni Mair zum Beispiel meistens Sand in unterschiedlichen Farben für die Bäume. Es kann aber auch sein, dass jeder Baum bei einer kleinmaßstäbigen Karte aus einer Zahnstocherspitze besteht. Bei dieser aufwendigen Arbeit ist es kein Wunder, dass Toni Mair für die Herstellung eines Quadratmeter Relieffläche etwa dreihundert bis dreihundertfünfzig Arbeitsstunden braucht. Als Andenken an unseren Besuch hat er uns ein großes Relief vom Val Bregaglia / Bergell im Maßstab 1:25000 geschenkt. Das Bergell ist ein Tal welches zum größten Teil zum Kanton Graubünden gehört. Der restliche Teil gehört zur italienischen Provinz Sondrio.“ 
  36. High Mountain Cartography. In: https://karto.ethz.ch/. Abgerufen am 28. August 2024 (englisch). 
  37. Commission on Mountain Cartography. Abgerufen am 28. August 2024. 
  38. a b Dusan Petrovic: 5th ICA Mountain Cartography Workshop - Bohinj, Slovenia, 29th March – 1st April, 2006. Conference Reports. In: ICA NEWS. Juni 2006, S. 6–8 (icaci.org [PDF]). 
  39. a b Mountain Mapping and Visualisation. In: Proceedings of the 6th ICA Mountain Cartography Workshop 11 – 15 February 2008, Lenk, Switzerland. 2008 (icaci.org [PDF]). 
  40. bergmodelle wolfgang pusch - Individuelle Bergreliefs. Abgerufen am 29. August 2024. 
  41. a b Wolfgang Pusch: bergmodelle - In Memoriam Toni Mair 1940 - 2015. In: Facebook. Abgerufen am 29. August 2024: „Am 8. August 2015 verstarb mit 75 Jahren der schweizer Reliefkünstler Toni Mair. Toni Mair war in Umfang und Qualität seiner Arbeiten sicher einer der bedeutendsten Reliefbauer überhaupt. Mit unglaublicher Liebe zum Detail und Akribie erstellte er in den letzten beiden Jahrzehnten dutzende Reliefmodelle aller Größen und Maßstäbe von alpinen wie außeralpinen Regionen. Toni Mair setze dabei nicht nur Maßstäbe bei der Gestaltung alpinen Terrains; er war der erste Reliefkünstler, der auch dem menschlichen Kulturraum mit der präzisen Darstellung von Siedlungen und Infrastruktur bis hin zur Parzellierung von Feldern ein realistisches Aussehen im Modell gab. Sein Meisterwerk diesbezüglich ist das Relief des gesamten Kantons Aargau. Eine Liste seiner Werke findet sich auf seiner Website http://www.mair-relief.ch/werke.php [1]. Darüber hinaus hat er unermüdlich mit Vorträgen, die regelrecht Begeisterung schürten, Interessierten den Reliefbau nahe gebracht und nicht zuletzt ein fundiertes Buch zum Reliefbau geschrieben, das für lange Zeit ein Standardwerk sein wird. Ich verdanke Toni Mair nicht nur interessante Gespräche und handwerkliche Tricks - die er immer mit einem sprühenden Enthusiasmus vermittelt hat, sondern vor allem auch die Ermutigung, den Schritt in den professionellen Reliefbau zu wagen und damit davon meine Existenz abhängig zu machen. Ich habe es nicht bereut - Toni Mair werde ich somit immer dankbar verbunden bleiben und seine Werke werden immer Vorbild sein.“ 
  42. a b Walliser Alpen. In: Facebook. Abgerufen am 29. August 2024: „[Wolfgang Pusch:] Ich war im Oktober in Brig im Wallis, um das letzte Relief des 2015 verstorbenen Reliefbauers Toni Mair zu montieren: Einen Ausschnitt der Walliser Alpen im beeindruckend großen Maßstab 1:5.000. Es zeigt das Matterhorn und die Dent d´Hérens im Süden, Dent Blanche, Obergabelhorn, den Gletscherkessel von Mountet und das Zinalrothorn im Norden.“ 
  43. a b Kollegium Spiritus Sanctus Brig: Vernissage Walliser Relief von Toni Mair. Abgerufen am 29. August 2024 (Das Relief ist seither in der Cafeteria des Kollegium Spiritus Sanctus Brig in Brig zugänglich.): „Am Mittwoch, 31.10.2018 um 16:00 Uhr findet in der Cafeteria im Haus A die Vernissage "Walliser Relief von Toni Mair" statt. Alle Interessierten sind zu dieser Übergabe des Reliefs, welches das Matterhorn und dessen Umgebung zeigt, an das Kollegium herzlich eingeladen.“ 
  44. Angelika Jakob: Pusch und die dritte Dimension. Abgerufen am 30. August 2024: „Wolfgang Pusch ist europaweit der einzige Kunsthandwerker, der den detailgetreuen Reliefbau von Bergzügen und Gipfeln beherrscht. Ein Besuch im Atelier des früheren Gebirgsjägers in Bischofswiesen.“ 
  45. Toni Mair: The Landscape Relief Model - An anachronism or still a useful object for contemplating the landscape. Abstract. In: True-3D in Cartography: Autostereoscopic and Solid Visualisation of Geodata. Springer, Berlin, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-12272-9, S. 415–434, doi:10.1007/978-3-642-12272-9_28 (springer.com [abgerufen am 20. August 2024]): „Already at the age of 13 years I produced the landscape of Bethlehem with a rock cave to show the birthplace of Jesus Christ. This was my first geomodel. Having troubles to understand the geomorphology of a Switzerland, which appeared to me not so characteristic, I made my first geographic landscape model. In contact with the famous late Prof. Eduard Imhof I learned about the issues determining the quality of a relief model. I shall never forget the principles taught by Imhof. Thus, I am trying to produce my relief models in a way that Imhof would be satisfied. Perhaps these principles are the reason why I always try to generate a “living landscape” with high accuracy and without compromise. Touching upon the question if I am not afraid that the computer would replace my manual work, my answer is: I am as afraid to be replaced by the computer as is the first violinist of the Vienna Philharmonic Orchestra. He is not to replace! Hence, he will never be afraid. Producing a steoric landscape relief is comparable to making music: the finest details and nuances can only be produced by men and not by machines. My slogan is: Do not give away to machines the most creative work — to create a landscape. I want to do it myself.“ 
  46. Manfred Buchroithner: True-3D in Cartography: Autostereoscopic and Solid Visualisation of Geodata. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-3-642-12272-9 (google.ch [abgerufen am 20. August 2024]). 
  47. Toni Mair: Ersetzt ein Computer den Reliefbauer? Eine Einschätzung von Toni Mair. In: Relief und Karte - Geländedarstellungen seit 1800. 2013, S. 30–33 (ethz.ch [PDF]). 
  48. Geomodelia Reliefbau Atelier - Werke. In: Archive.org. 21. April 2021, abgerufen am 19. August 2024. 
  49. Manfred Buchroithner: Toni Mair 1940-2015. In: Kartographische Nachrichten. Band 66, Nr. 2, 2016, S. 95: „Die vielen von Toni Mair hergestellten Landschaftsreliefs hier auch nur überblicksmäßig aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Es dürften jedoch nach Tonis in den letzten Jahren nicht mehr aktualisiertem Werkverzeichnis mindestens rund 65 Landschaftreliefs der Jetztzeit und sechs geologische Reliefs sein. Besonders erwähnt werden müssen jedoch seine großformatigen "geo-historischen" Landschaftsmodelle von Teilgebieten der West- und Ostalpen zur Eiszeit und unmittelbar danach (manchmal auch ein Gebiet in verschiedenen Stadien), vermutlich 19 an der Zahl. Hierfür scheute er keinen Aufwand, um sich - von aller verfügbarer Literatur abgesehen - ein Bild des heutigen Reliefs zu machen und daraus bei umfassenden Helikopterflügen eine möglichst valide Vorstellung des Geländes - etwa zur Würmeiszeit - abzuleiten. Mairs "landscape embodiments" sind in ständigen Ausstellungen in ganz Europa, Äthiopien, Madagaskar und Neuseeland zu sehen.“ 
  50. Jürg Bühler: Katalog der schweizerischen Reliefs und ihrer Erbauer. In: Die Kartensammlung - Infonetz "Karten und Geodaten. Abgerufen am 19. August 2024. 
  51. Susanne Grieder: Schweizer Reliefkatalog. In: Das Landschaftsrelief - Symbiose von Kunsthandwerk und Wissenschaft. 2006, S. 163: „- Kettenjura,1:25'000, 1972 mod.[ausmodelliert] , landsch [landschaftlich bemalt]., Gips, 50 x 40 Kantonsschule Zug - Disentis, 1:25'000, 1973 mod., landsch., 30 x 25 Kantonsschule Zug - Stammheimer Seen,1:25'000, 1973 mod., geol. [geologisch bemalt], Gips, 40 x 36 Kantonsschule Zug - Lenzerheide, 1:25'000, 1975 Mod., landsch., 60 x 40 Kantonsschule Zug - Zentralalpen, 1:25'000, 1974–1985 mod., landsch., Gips, 350 x 204 Kantonsschule Zug - Kanton Zug, 1:25'000, 1985 mod., landsch., Gips, 100 x 100 Kantonsschule Zug - Bernina, 1:3850, 1991 mod., landsch., Gips, 268 x 265 Schweizerisches Alpines Museum, Bern; Bündner Naturmuseum, Chur; Gletschergarten Luzern; Naturmuseum, Winterthur - Tschiervagletscher, 1:50'000, 1992 mod., landsch., Gips, 10 x 13,5 Schweizerisches Alpines Museum, Bern; Gletschergarten Luzern; Naturmuseum, Winterthur; Geographisches Institut Universität Zürich-Irchel - Drusenfluh, 1:25'000, 1993 mod., landsch., Gips, 9 x 16 Naturmuseum, Winterthur, Gletschergarten Luzern - Winterthur und Umgebung, Landschaftswandel in sieben Stadien, 1:25'000, 1994 mod., landsch., Gips, 78 x 64 Naturmuseum, Winterthur - Matterhorn, 1:10'000, 1997 mod., landsch., Gips, 40 x 40 Gletschergarten Luzern - Matterhorn,1:25'000, 1997 mod., landsch., Gips, 16 x 16 Gletschergarten Luzern; Geografisches Institut, Universität Zürich - Kanton Aargau, 1:10'000, 2001 mod., landsch., Gips, 585 x 575 Naturama Aargau, Aarau - Aargau zur Eiszeit, 1:50'000, 2003 mod., landsch., Gips, 160 x 115 Naturama Aargau, Aarau - Masoala-Nationalpark, 1:75'000, 2003 St. [Stufenmodell], landsch., Gips, 137 x 124, # [keine Ausleihe möglich] Zoo Zürich - Mythen, 1:25'000, 2003 mod., landsch., Gips,16 x 10 Geografisches Institut Universität Zürich-Irchel; Institut für Kartografie ETH Zürich - Valle di Muggio, 1:5000, 2003 mod., landsch., Gips, 280 x 210, # Museo etnografico della Valle di Muggio, Cabbio - Valle di Muggio, 1:75'000, 2003 mod., landsch., Gips, 20 x 15, # Museo etnografico della Valle di Muggio, Cabbio - Weisshorn VS, 1:25'000, 2004 mod., landsch., Gips, 40 x 30 Institut für Kartografie ETH Zürich - Wiggertal, Landschaftswandel in vier Stadien, 1:25'000, 2004 mod., landsch., Gips, 48 x 48, # Wiggertaler Museum, Schötz - Fläscher Berg in sieben Produktionsstufen, 1:20'000, 2006, St. bzw. mod., unbem. [unbemalt] bzw. bem. [bemalt], Karton, Gips, 25x15 Institut für Kartografie ETH Zürich - Yosemite Valley, 1:25'000, 2006 mod., landsch., Gips, 63 x 37 Institut für Kartografie ETH Zürich - Dent Blanche, 1:5000, 2006 mod., landsch., Gips, 90 x 70 Cabane de la Dent Blanche“ 
  52. Marco Morosoli: Ein Relief des Ägeritals. Gemeinde steht vor Weichenstellung. In: Neue Luzerner Zeitung. 18. Juni 2014: „Im Anschluss an die Gemeindeversammlung gibt es noch etwas Neues zu sehen. Toni Mair, ehemaliger Kantonsschullehrer, hat ein Relief des Ägeritals geschaffen. Es wird nun enthüllt. Hinter dem Objekt steckt viel Arbeit. Der 74-Jährige hat den Auftrag vor zwei Jahren erhalten. Er hat es geschaffen, ohne einen Computer zu nutzen. Das ist Mairs Markenzeichen, der sich mit solchen Ansichten mittlerweile einen Namen gemacht hat. Das Modell soll aber nicht in einer Asservatenkammer Staub ansetzen. Es dient vielmehr für die Orts- und Verkehrsplanung von Unterägeri.“ 
  53. Toni Mair: Berninagruppe 1:4'000, 270x270 cm. In: Geomodelia. Abgerufen am 22. August 2024: „Berninagruppe, im Vordergrund der Roseg- und Sellagletscher, dahinter rechts Piz Roseg, im Hintergrund rechts Piz Bernina mit Tschiervagletscher.“ 
  54. Jon Duschletta: Coaz – der Mann der dem Piz Bernina den Namen gab. In: Engadiner Post. 25. Januar 2022, S. 5 (engadinerpost.ch [PDF]): „Blick in die Coaz-Ausstellung mit Bernina-Relief im Verhältnis 1:3800 von Geograph Toni Mair sowie historische Vermessungsapparaturen und eine Vermessungsszene zu Coaz’ Lebezeiten.“ 
  55. Toni Mair: Dent Blanche 1:5'000, 90x70 cm. In: Geomodelia. Abgerufen am 22. August 2024. 
  56. Toni Mair: Eiger 1:5'000, 80x52 cm. In: Geomodelia. Abgerufen am 22. August 2024. 
  57. a b Eiger, scale 1:5,000, 80x52cm, made of plaster. In: Commission on Mountain Cartography. International Cartographic Association. Abgerufen am 22. August 2024 (Bohinj Workshop). 
  58. Toni Mair: Die Eigernordwand von Toni Mair. Detailgetreu aber in der Herstellung enorm aufwendig. In: https://www.sac-cas.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  59. Urs Rüttimann: Reliefbauer Toni Mair arbeitet am Engelberger Relief. In: https://www.luzernerzeitung.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  60. Ein ganz besonderes Geschenk für Engelberg. In: Einwohnergemeinde Engelberg (Hrsg.): Gemeinde-Info. Nr. 23, 5. Juni 2008 (gde-engelberg.ch [PDF]). 
  61. och: Fricktaler Relief. Landschaft in Menschenhand. In: Basler Zeitung. 2. Juni 2000: „Die Stellwände im Obergeschoss der Galerie zeigen interessante Ausschnitte aus dieser historischen Karte: die Darstellung von Natur und Kulturlandschaften, die Ausmasse der Siedlungen um 1850, auch auf historische Stätten oder frühe Industrie wird verwiesen. Eine besondere Augenweide ist das Fricktaler Relief, welches der Geograf Toni Mair in mühevoller Nachtarbeit massstabgetreu zusammengebaut hat. Mit Häuschen so gross wie Ameisenköpfe bietet es einen faszinierenden Blick auf das Obere Fricktal. Die Ausstellung mit dem Titel "Landschaft in Menschenhand 150 Jahre Michaeliskarten Kulturlandschaft im Wandel" will aber auch einen Bezug zu heute schaffen. „Es soll gezeigt werden, wie stark sich die Landschaft seit damals verändert hat und wie es dazu gekommen ist“, erläuterte Gerhard Ammann. „Am Schluss soll aber die Hoffnung stehen, dass wir aus diesem Qualitätstief wieder hervorkommen können.“ Im Herbst ist die Ausstellung dann im Fricktaler Museum in Rheinfelden zu sehen.“ 
  62. Toni Mair: Kanton Aargau 1:10'000, 23 m2 (Ausschnitt). In: Geomodelia. Abgerufen am 22. August 2024. 
  63. Toni Mair: Kanton Aargau - Montage. In: Wayback Machine. 21. November 2018, abgerufen am 25. August 2024. 
  64. Toni Mair: Langkofen (Dolomiten) 1:10'000, 46x40 cm. In: Geomodelia. Abgerufen am 22. August 2024. 
  65. Toni Mair: Relief Nationalpark Masoala Madagaskar. In: Geomodelia. Abgerufen am 22. August 2024. 
  66. Toni Mair: Matterhorn. Abgerufen am 22. August 2024. 
  67. Toni Mair: Mt. Cook (New Zealand), 1:50'000. In: idw-online.de. Abgerufen am 22. August 2024. 
  68. BirdLife-Naturzentrum Neeracherried. In: https://www.birdlife.ch/. Abgerufen am 27. August 2024: „Das Relief von Toni Mair im Massstab 1:10'000, 85x80cm, Moorlandschaft Neeracherried, ist seit 2007 Teil der Dauerausstellung zum Neeracherried und steht im Parterre des BirdLife-Naturzentrums Neeracherried. Man kann darauf einzelne Objekte speziell beleuchten lassen (durch das BirdLife-Naturzentrums Neeracherried).“ 
  69. Toni Mair: Die Piz Bernina im Gletschergarten, (undatiert) 1:50’000, Grösse 16 × 12 cm. In: https://museenluzern.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  70. a b Stefan Stöcklin: Projektionsfläche zum Träumen. In: UZH-Journal 2/2019. 2019, abgerufen am 24. August 2024: „Beim Eingang zum Geographischen Institut gedenkt die Disziplin ihrer Geschichte. An der weinroten Wand hängt ein weisses Gipsrelief der Schweiz. Auf zweieinhalb mal anderthalb Metern ist die Topografie des ganzen Landes mit einem Blick erkennbar. Man sieht die Dreiteilung des Landes in Alpen, Mittelland und Jura. Die Flusstäler, die sich ihren Weg bahnten, und natürlich die zerklüfteten Berggebiete. Die leeren Flächen und Erhebungen, die je nach Licht längere oder kürzere Schatten werfen, sind eine massstabsgetreue Umsetzung topografischer Karten – meisterhaft erschaffen von Reliefkünstler Toni Mair, der 2015 gestorben ist. [...] Mairs relativ junges Gipsmodell ist Teil einer grösseren Dauerausstellung mit zehn Reliefs, die auf mehrere Stockwerke des Instituts verteilt sind. Sie zeigen beispielsweise die Ausdehnung des Reussgletschers vor 22 000 Jahren während der letzten Eiszeit [...]“ 
  71. Schweiz - Spiegelbild der Erdgeschichte. In: Geographisches Institut der Universität Zürich. 2015, abgerufen am 24. August 2024 (Hintergrund (PDF) - https://www.geo.uzh.ch/dam/jcr:2c7f34a3-5fe6-485a-bb9a-dde2e73be24a/03%20Schweiz.pdf):+„Massstab: 1 : 500'000; Grösse: 250 x 160 cm; Künstler: Toni Mair (geb. 1940); Dauerleihgabe; Baujahr: 2012; Neuinszenierung am GIUZ 2015“ 
  72. a b Toni Mair: Simien Nationalpark Äthiopien - 2009. In: https://tu-dresden.de/. Institut für Kartographie der Technischen Universität Dresden, Kartographische Sammlung, 2009, abgerufen am 22. August 2024: „Erstellung: Toni Mair Material: Gips Darstellung: 1:10.000“ 
  73. a b Relief of the Semien National Park in Ethiopa, 1:10,000, 195 x 90 cm, is on display at Zurich Zoo. In: http://www.terrainmodels.com/. Abgerufen am 28. August 2024. 
  74. a b Alexandra von Ascheraden: Das geschrumpfte St. Anna-Loch. In: Tages-Woche. 24. Februar 2013 (tageswoche.ch): „Mair besorgte sich also die topographische und geologische Karte von Rheinfelden und ging erst einmal in den Copyshop. Er brauchte einen grossen Stapel Kopien, die er dann in stundenlanger Arbeit aufs Holz klebte. Dann sägte er zwei Tage lang die Kontur jeder Höhenlinie aus einer dünnen Sperrholzplatte. Diese klebte er aufeinander und erhielt so ein erstes grobes Modell. Daraus wurde mit Kautschuk ein Negativmodell abgegossen, das wiederum als Form für das endgültige Modell aus Gips diente. Dann begann Toni Mairs liebste Arbeit: das Schnitzen. Stunde um Stunde arbeitete er minutiös die Landschaftsformen heraus. [...] Der schlammige Flussboden des St.-Anna-Lochs war eine vergleichsweise leichte Übung. Auch die Bemalung war diesmal einfach – es brauchte dafür vor allem Braungrün. Darüber kam eine bläuliche Plexiglasscheibe als Wasseroberfläche, durch die man das St.-Anna-Loch gut sehen kann. Letztlich blieb noch, gefärbte Kunststoffflocken als Gras aufzukleben. Dabei färbt Mair verschiedene Partien in verschiedenen Grüntönen, trocknet sie im Backofen und mischt anschliessend die Partien zum passenden Farbton. Das Granulat einfach aufzukleben und dann zu bemalen kommt für ihn nicht in Frage. «Es bilden sich winzige Farbbrücken. Das ruiniert mir den Gesamteindruck.» Brücke und Häuschen schnitzte er aus Balsaholz, penibel darauf achtend, dass die Höhen stimmten. Ein Perfektionist kann halt nicht aus seiner Haut. Er reiste sogar zweimal nach Rheinfelden und machte 150 Fotos von Häusern aus verschiedenen Perspektiven, um ganz sicher zu sein.“ 
  75. Andreas Faessler: Das ungewollte Relief. In: Neue Luzerner Zeitung. 10. April 2013: „Wo immer auf dieser Welt ein originalgetreues Landschaftsrelief gebraucht wird, wendet man sich vertrauensvoll nach Unterägeri. Dort arbeitet Toni Mair unentwegt an Auftragsarbeiten, die oft erstaunliche Ausmasse annehmen. In der Kantonsschule Zug ist eine imposante Arbeit Mairs zu bestaunen, und die Confiserie Speck stellt gar Schoggireliefs des Kantons Zug nach einem Mair-Modell her. Sein bisher grösstes Werk ist ein Relief des Kantons Aargau im Massstab 1:10'000. Es steht im Aarauer Naturama und ist sagenhafte 23 Quadratmeter gross. Bald folgte ein weiterer Auftrag aus dem Kanton Aargau. Das Fricktaler Museum bestellte bei Toni Mair ein Relief des St.-Anna-Lochs im Massstab 1:500. Das so genannte St.-Anna-Loch ist eine abrupte Vertiefung im Flussboden des Rheins und liegt exakt zwischen dem schweizerischen und dem deutschen Rheinfelden. Das steile Gefälle beginnt in etwa unter dem mittleren Brückenbogen, ist von oben unsichtbar und bloss durch kleine Unruhen auf der Wasseroberfläche auszumachen. Die rund 32 Meter tiefe Senke ist infolge einer Salzauswaschung im Untergrund entstanden und kann aufgrund von Fallwasserzonen sehr gefährlich werden. Nun wollte das Fricktaler Museum von Toni Mair also ein Relief von dieser topografischen Besonderheit in den Fluten des Rheins. «Ich bin hingegangen, habe zahllose Fotos von der Gegend sowie den Häusern gemacht und mir sowohl die topografische als auch die geologische Karte von Rheinfelden besorgt», schildert der Reliefbauer. Es war ein eher kleines Relief geplant, denn das Museum verfügte über ein kleines Budget. Dennoch bedeutete die Herstellung des St.-Anna-Lochs aus Gips für den 73-Jährigen einen Aufwand von rund 200 Arbeitsstunden. Schliesslich war es fertig und brachte stattliche 50 Kilo auf die Waage. Es gewährt dem Betrachter einen hervorragenden Einblick in diese sonderbare geografische Beschaffenheit im Rhein. Alles ist detailgetreu dargestellt: die Rheinbrücke, die Rheininsel, die Uferpartien, die St.-Anna-Vertiefung und die Altstadt von Rheinfelden. Bei Letzterer lag dann auch der Grund für das bald sich abzeichnende Ungemach. Toni Mair packte das fertige Relief ins Auto und fuhr damit nach Rheinfelden. «Die Auftraggeberin war jedoch nicht da», erinnert er sich. «Ich lieferte das Relief trotz ihrer Abwesenheit ab.» Es dauerte nicht lange, da liess man Toni Mair aus Rheinfelden mit einem kurzen und bündigen Anruf wissen, dass man mit dem Relief nicht zufrieden sei und es nicht wolle. Der Grund: Die Häuser gefielen nicht. Der Unterägerer war vor den Kopf gestossen. Ob es die fehlende Fensterbemalung war oder ob Blümchen fehlten? Toni Mair hat es nie erfahren. «Man wollte es einfach nicht.» Häuser spielten in seinen Arbeiten eine untergeordnete Rolle. «Es ging schliesslich um das St.-Anna-Loch und nicht um die Stadt Rheinfelden», sagt er ratlos. Der Gipfel der Geschichte: Genauere Gründe geschweige denn die Chance auf Anpassung waren nicht das Einzige, das ausgeblieben ist – Toni Mair hat vom Auftraggeber nie eine Entschädigung für seinen Arbeitsaufwand erhalten. Dilettanten seien das, ereifert er sich. Das sei peinlich. Das Relief fristet nun in Mairs Keller sein Dasein. Vielleicht findet sich ja mal ein Interessent, sagt er und betrachtet seine verschmähte Arbeit.“ 
  76. Toni Mair: Val Forno im Bergell 1:25'000, 66x57 cm. In: https://www.sac-cas.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  77. Toni Mair: Aargauer Relief im Naturama, Aarau (Ausschnitt). In: Wayback Machine. Abgerufen am 25. August 2024: „Ausschnitt aus dem großen Aargauer Relief im Naturama, Aarau, Blick auf das Birrfeld, südlich von Brugg.“ 
  78. Toni Mair: Chiemgau während der Eiszeit 1:15'000, 9 m2. In: Geomodelia. Abgerufen am 22. August 2024: „Der Chiemgau vor 16'000 Jahren. Der Tiroler Achengletscher fließt durch eine Talenge ins Gebiet des heutigen Chiemsees.“ 
  79. Eiszeitrelief des Gesäuses. In: EnnstalWiki. Abgerufen am 24. August 2024: „Das Relief: Der schweizer Reliefbauer Anton Toni Mair wollte ursprünglich ein großes Relief zur Rekonstruktion der Morphologie des gesamten Gesäuses im Würm-Hochglazial anfertigen. Dazu baute er im Jahr 2004 ein Probestück. Es zeigt den Geländeausschnitt südlich der Enns bis in das Haselkar, vom Ennskraftwerk Gstatterboden bis etwas östlich der Einmündung in den Hartelsgraben. Da es jedoch nie zur Realisierung des Gesamtprojektes kam, endete die Umsetzung mit dem 95 x 50 cm großen Teilstück namens „Ennsgletscher in der letzten Eiszeit im Gesäuse 1:10 000“. Toni Mair schenkte es im Jahr 2008 dem Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz und 2009 erhielt es der Nationalpark Gesäuse als Dauerleihgabe. Von 19. März bis 31. Oktober 2016 ist das Relief in der Sonderausstellung Landschaft ist Bewegung im Schloss Trautenfels (Universalmuseum Joanneum) exponiert.“ 
  80. Gesäuse-Relief. In: Geograz. Nr. 44, 2009, S. 40 (uni-graz.at [PDF]): „Im Herbst erhielt unser Institut das Relief „Ennsgletscher in der letzten Eiszeit im Gesäuse“ 1:10.000, hergestellt vom berühmten Schweizer Reliefbauer Toni Mair 2004, als Geschenk vom Künstler persönlich überreicht. Das in höchster Qualität ausgearbeitete Relief zeigt jenen Abschnitt des Gesäuses, worin das Gletscherende des würmzeitlichen Ennsgletschers lag, sowie die benachbarten Berge – u. a. Zinödl und Gsuchmauer – ebenfalls mit rekonstruierter Vergletscherung. Das Relief ist bis 3. April 2009 an unserem Institut (Heinrichstraße 36, 1. Stock, beim Stiegenhaus im Westtrakt) ausgestellt und jederzeit frei zu besichtigen. Danach geht das Objekt als Dauerleihgabe an den Nationalpark Gesäuse und wird dort den Besucherinnen und Besuchern helfen, sich eine Vorstellung über das Ausmaß der eiszeitlichen Vergletscherung zu machen.“ 
  81. a b Reussgletscher – Fussabdruck eines Kaltzeitgiganten. (PDF) Relief-Ausstellung am Geographischen Institut. 2015, abgerufen am 24. August 2024: „Massstab: 1 : 50'000; Grösse: 118 x 167 cm; Künstler: Toni Mair (geb. 1940); Dauerleihgabe; Baujahr: 2010; Installation am GIUZ 2011“ 
  82. Toni Mair: Die Eiszeit in einem Modell von Toni Mair (Zug) interessant nachempfunden. In: https://www.egolzwilerleben.ch/. Abgerufen am 22. August 2024 (Schweizer Hochdeutsch). 
  83. Toni Mair: Die hiesige Landschaft in der Nacheiszeit dargestellt mit Seen, Wäldern und mit Tundra. In: https://www.egolzwilerleben.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  84. Toni Mair: Das Modell von Toni Mair (Zug) zeigt die mögliche Landschaft mit Wäldern, Bächen und Seen. In: https://www.egolzwilerleben.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  85. Toni Mair: Die aktuelle, stark parzellierte Landschaft gestaltet von Toni Mair (Zug) im Auftrag des Archäologischen Museums (Schötz) der Heimatvereinigung Wiggertal. In: https://www.egolzwilerleben.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  86. Toni Mair restauriert das Relief im Tropenhaus Frutigen. In: https://kulturgutstiftung.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  87. Toni Mair restauriert das Relief im Tropenhaus Frutigen. In: https://kulturgutstiftung.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  88. Stefan Räber, Lorenz Hurni: Historisches Bietschhorn-Relief renoviert. In: D-BAUG [Departement Bau, Umwelt Geomatik]. Jahresbericht 2005. 2006, S. 25 (ethz.ch [PDF]): „Das 1938/39 von Professor Eduard Imhof für die damalige Landesausstellung in Zürich im Massstab 1:2000 modellierte Relief des Bietschhorns ist einer kompletten Renovation unterzogen worden. Schäden durch Transporte, Ausstellungen und Lagerhaltung hatten dem am Institut für Kartografie ausgestellten nationalen Kulturgut zugesetzt. Bei der Renovation wurden zudem die drei Einzelteile zu einem einzigen Block zusammengesetzt. Die Arbeiten wurden durch den Geografen Toni Mair ausgeführt, dem einzigen professionellen Reliefbauer in der Schweiz. Von ihm stammt auch das Masoala-Reliefmodell im Zürcher Zoo. Das frisch renovierte Relief besticht einerseits durch seine Detailtreue, aber auch durch die künstlerische Umsetzung. Es ist aber auch ein naturwissenschaftliches Zeitdokument. Es zeigt die Gletscherstände in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die Gletscherzungen noch viel weiter ins Tal ragten als heute. Das Modell kann Wissenschaftlern dazu dienen, geologische und geomorphologische Prozesse zu studieren (Abb. 34, 35, 36).“ 
  89. Apéro am Institut für Kartographie der ETH Hönggerberg anlässlich des neu renovierten Bietschhorn-Reliefs. Bildergalerie. 15. Dezember 2005, abgerufen am 22. August 2024. 
  90. Norbert Staub: Berg als Monument - „Landi“-Relief des Bietschhorns restauriert. In: https://archiv.ethlife.ethz.ch/. Abgerufen am 22. August 2024: „Aus drei mach eins: Restaurator Toni Mair setzt die Reliefteile des Bietschhorns zu einem Ganzen zusammen.“ 
  91. Geomodelia Reliefbau Atelier - Ausstellungen. In: Archive.org. 6. Mai 2021, abgerufen am 19. August 2024. 
  92. Beat Hächler: Der Rückzug der Gletscher. In: Die Alpen 2011/11. 2011, abgerufen am 4. September 2024 (Schweizer Hochdeutsch): „Das Bernina-Relief steht seit 1993 im Erdgeschoss des Alpinen Museums. Toni Mair schuf es von 1986 bis 1991. Im gleichen Zeitraum ist in der Welt die Mauer gefallen und die Sowjetunion von der Landkarte verschwunden. Toni Mair hatte minutiös und präzis gearbeitet. Das Relief zeigte den Morteratschgletscher im Jahre 1980. Die Bemalung orientierte sich am Licht des Herbstes, das die Farbnuancen der Landschaft am kräftigsten zur Geltung bringt. Wer genau hinschaute, konnte beim Baumbestand Lerchen von Arven unterscheiden. Nun weichen sein und alle anderen Reliefs temporär aus dem Alpinen Museum. Toni Mair war wenig begeistert, als er erfuhr, dass das Museum seine Gletscher zum Rückzug drängt. Sein Gletscher misst sieben Quadratmeter und wiegt 150 Kilogramm. Er passt durch keine Museumstür. Der Reliefprofi stellte sein Wissen zur Verfügung: Er zerlegte das Relief fachgerecht in seine ursprünglichen Einzelteile und brachte sie unbeschadet ins klimakontrollierte Depot des Archäologischen Dienstes. Dort bleiben sie vorübergehend. Die erste Sonderausstellung im Alpinen Museum ist für März 2012 geplant. Sie heisst «Berge versetzen» und wird einige der alten Reliefs im neuen Licht der Gegenwart ins Museum zurückholen.“ 
  93. Christina Kubatta: DVW [Deutscher Verein für Vermessungswesen] - Exkursion zur Ausstellung „Relief und Karte“. In: Mitteilungen der DVW-Landesvereine Hessen e.V. und Thüringen e.V. Nr. 1, 2014, S. 33 (dvw.de [PDF]): „Höhepunkt unter den Exponaten war für mich ein Modell des Eiger im Maßstab 1:5.000, das der Schweizer Reliefbauer Toni Mair im Jahre 2006 nach Luftbildern und terrestrischen Fotos gefertigt und dem Ernst-Haeckel-Haus geschenkt hat. Es beeindruckt durch seine detailgetreue Ausführung, die von großem geometrischen Sachverstand und hohem handwerklichen Können zeugt. Die manuelle Tätigkeit von Kartographen hat also auch im Zeitalter von modernster Technik wie z. B. 3D-Plottern ihre Bedeutung nicht verloren.“ 
  94. Madlena Cavelti: Eine einzigartige Reliefsammlung im Gletschergarten Luzern. August 2017, S. 6 (editioncavelti.ch [PDF]): „Den Zauber des topografischen Reliefs wieder entdeckt hat der Reliefbauer Toni Mair (1940–2015) aus Unterägeri. Sein grossartiges Berninarelief im Massstab 1:4’000 steht im Gletschergarten an prominenter Stelle. Das Kolorit zeigt eine spätsommerliche Gebirgslandschaft mit vielen Details, unter anderem den Stand des Morteratschgletschers von 1980 und ist deshalb auch ein Zeitdokument zum Thema Klimawandel“ 
  95. Reise zum Mittelpunkt der Zeit. In: https://gletschergarten.ch. Abgerufen am 4. September 2024: „Ein Meisterwerk ist auch das 1991 gebaute Bernina-Relief im Massstab 1: 3 850 von Toni Mair, dem letzten professionellen Reliefbauer der Schweiz.“ 
  96. Toni Mair: Bietschhorn. In: https://global.factiva.com/. Abgerufen am 23. August 2024. 
  97. Toni Mair: Modell des Chiemsees. In: https://museum-siegsdorf.de/. Abgerufen am 24. August 2024: „Eiszeitmodell mit Chiemsee. Vor ca. 15.000 Jahren entstand der Chiemsee. Ein Landschaftsmodell zeigt den See im eiszeitlichen Chiemgau. Drei große Gletscher prägen das Bild. Salzach, Tiroler Ache und Inn fließen heute in den damals entstandenen Geländestrukturen. Der kleinere Prien-Gletscher wird dazwischen kaum wahrgenommen.“ 
  98. Toni Mair: Eiger - 2009. In: Institut für Kartographie der Technischen Universität Dresden, Kartographische Sammlung. 2009, abgerufen am 24. August 2024: „Erstellung: Toni Mair; Material: Gips, Holz; Darstellung: 1:5.000, Markierung der wichtigsten Kletterrouten“ 
  99. Donationen. In: https://focusterra.ethz.ch/. Abgerufen am 2. September 2024: „Ferner danken wir folgenden Personen und Firmen für ihre wertvolle Unterstützung bei der Realisierung von focusTerra: [...] Toni Mair [...]“ 
  100. Matterhorn - Kronjuwel der Schweizer Gebirgsszenerie. In: Geographisches Institut der Universität Zürich. Abgerufen am 24. August 2024 (Hintergrund: https://www.geo.uzh.ch/dam/jcr:6f43649d-a034-427b-9b76-702890985370/05%20Matterhorn.pdf):+„Massstab: 1 : 5'000; Grösse: 140 x 50 cm; Künstler: Toni Mair (geb. 1940); Dauerleihgabe; Baujahr: 2012; Neuinszenierung am GIUZ 2015“ 
  101. Schweiz - Spiegelbild der Erdgeschichte. In: Geographisches Institut der Universität Zürich. Abgerufen am 24. August 2024 (Hintergrund: https://www.geo.uzh.ch/dam/jcr:2c7f34a3-5fe6-485a-bb9a-dde2e73be24a/03%20Schweiz.pdf). 
  102. Relief model exhibition. In: National Report - Cartography in Switzerland 2007–2011. S. 19 (icaci.org [PDF]): „In 2009, a small permanent relief model exhibition was officially opened at the Institute of Cartography. Displayed is among others, the Bietschhorn relief model at scale 1:2,000, restored by Toni Mair, surrounded by exhibition panels describing briefly the history and the construction of relief models. The Bietschhorn relief model was originally built by Eduard Imhof for the Swiss National Exhibition of 1939.“ 
  103. Zoo Zürich - Semien-Gebirge. Ausstellung in einer Rundhütte. Abgerufen am 25. August 2024. 
  104. Madlena Cavelti: So weit reichten die Gletscher. In: Neue Zuger Zeitung. 16. August 2024: „Serie «Entdeckungen in Zentralschweizer Museen»: In dieser Folge geht es in den Gletschergarten Luzern. Der Gletschergarten Luzern ist im Besitz von über zwanzig Reliefs, die vor allem Landschaften der Schweizer Alpen dreidimensional abbilden. Zwei historische Giganten unter ihnen sind das Relief der Urschweiz von Franz Ludwig Pfyffer und das Gebirgsrelief der Gotthardbahn von Xaver Imfeld. Ein zeitgenössisches Relief ist das mit 2,7 Metern im Quadrat ebenfalls stattlich grosse Bernina-Gebirge im Massstab 1:4000. Es fasziniert durch die dargestellten Gebirgsgletscher sowie durch seinen Detailreichtum und seine Präzision. Schön zu sehen sind glaziale Strukturen auf dem Eis, aber auch periglaziale Elemente wie die 1850er-Moräne, die verschwemmten Sedimente und die Gletscherseen. Immer wieder beeindruckt der weltberühmte Biancograt, der auf die Piz Bernina (4049 m) führt, den höchsten Gipfel Graubündens. Dieses Meisterwerk der 3D-Kartografie ist im Kanton Zug entstanden – im Atelier des über die Landesgrenzen hinaus bekannten Reliefbauers Toni Mair (1940–2015) in Unterägeri. Als Vorlage dienten ihm die Landeskarten 1:25 000, viele Fotos der Landschaft sowie Stereoluftbilder, die er manchmal selbst aus dem Helikopter anfertigte. Fünf Jahre arbeitete Mair an seinem Bernina-Gebirge. Das Kolorit zeigt eine spätsommerliche Gebirgslandschaft mit vielen geomorphologischen Details. Besonders beeindruckend sind die dargestellten Gletscherstände von 1980, die auch ein Zeitdokument des Klimawandels sind. Das Bernina-Gebirge ist nicht nur ein erfrischendes Objekt im Gletschergarten Luzern, sondern auch eine Augenweide für Besucherinnen und Besucher.“ 
  105. Madlena Cavelti: Die Piz Bernina im Gletschergarten. Toni Mair (1940–2015) - Trouvaillen aus den Luzerner Museen, Gletschergarten. In: https://museenluzern.ch/. 20. Mai 2020, abgerufen am 21. August 2024 (Schweizer Hochdeutsch). 
  106. Kulturgutstiftung Frutigland: Relief Simon-Simon. Frutigtaler Kulturgeschichte. In: https://kulturgutstiftung.ch/. 8. Juni 2020, abgerufen am 22. August 2024 (deutsch, Mit zwei Abbildungen: Toni Mair restauriert das Relief im Tropenhaus Frutigen). 
  107. Stefan Räber: Geomodelia GmbH. In: National Report, Cartography in Switzerland 2011– 2015. Publication. Nr. 19, S. 29: „Portrait: Toni Mair, founder and owner of Geomodelia, was teacher of geography and geology at the Cantonal school of Zug. In the last decades he realised important alpine reliefs (e.g. Matterhorn, Bernina, Eiger), but also works of the Swiss Midland and non-european landscapes (e.g. Simien National Park, Ethiopia). He is widely regarded as one of the world’s finest in this domain. For one square meter relief 300 to 350 hours of work are needed, regardless of whether high mountains or urban fabric is depicted. Services: Toni Mair builds three-dimensional landscapes, naturalistic or geologically painted reliefs at the desired scale. He also creates detailed reconstructions of landscapes as they existed thousands of years ago. He realises and restores individual objects for museums, foyers and exhibitions. Book: Together with Susanne Grieder Toni Mair realised a book project titled ˮthe landscape relief – symbiosis of science and craftsmanshipˮ (Das Landschaftsrelief – Symbiose von Wissenschaft und Kunsthandwerk). Toni Mair (1940–2015): Toni Mair died on the 8 th of August 2015 at the age of 75, just two weeks prior to the release of this publication. Toni was an outstanding relief builder. In many museums his works, which he created with ample love for details and scientific meticulousness, are to be admired. We will always honour Toni in our memories. A list of his works can be seen on www.mair-relief.ch/werke.php [2]“ 
  108. Matterhorn – Kronjuwel der Schweizer Gebirgsszenerie. In: https://www.geo.uzh.ch/. Geographisches Institut der Universität Zürich, 2015, abgerufen am 22. August 2024. 
  109. Peter Jud, Christian Baertschi: Relief. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. Juni 2015 (hls-dhs-dss.ch): „Von den 1990er Jahren an spezialisierte sich Toni Mair, ein Schüler Imhofs, auf das Herstellen von Landschaftsrekonstruktionen, so etwa der Landschaft Winterthurs (1992-1994, 1:25'000) und des Wauwilermooses (2004-2005, 1:25'000). Ferner erstellte er Grossreliefs eiszeitlicher Landschaften, zum Beispiel der zentralen Nordschweiz (2002-2003, 1:50'000).“ 
  110. Peter Brack, Milena Pika-Biolzi, Stefan Ungricht: Die Reliefsammlung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 2015, S. 3 (ethz.ch [PDF]): „Nur noch ganz wenige Reliefs sind aus der Zeit nach 1945. Dazu gehört etwa [...] sowie mehrere Werke des Mittelschullehrers Toni Mair. Heute lassen sich mit 3D-Fräsen in wenigen Stunden Reliefs mittels digitaler Höhenmodelle schaffen, und geologische Phänomene werden typischerweise als virtuelle 3D-Darstellungen am Computer veranschaulicht. Qualitativ reichen solche Darstellungen jedoch noch kaum an die “alten” Reliefs heran und die vor über hundert Jahren entstandenen wissenschaftlichen Kunstwerke erfüllen somit bis heute ihren didaktischen Zweck!“ 
  111. Annette Frommherz: Toni Mair: Berg- und Landschaftserbauer. Ein Kunsthandwerk ist vom Aussterben bedroht. In: Die Alpen. 2012, abgerufen am 19. August 2024 (Schweizer Hochdeutsch). 
  112. Gerhard Karl Lieb: Eiszeitrelief des Gesäuses – eine Miniatur als neue Attraktion im Nationalpark. Nr. 12, 2009 (nationalpark-gesaeuse.at [PDF]): „Das Relief, das hier vorgestellt wird, ist jedoch nicht wirklich eine Miniatur, sondern mit den Maßen 95 x 50 cm ein, durch seine Größe beeindruckendes, Stück. Aber vielleicht besser der Reihe nach: Toni Mair (Unterägeri, Schweiz), der wohl bedeutendste deutschsprachige Reliefbauer der Gegenwart, stellte 2004 ein Probestück für ein größeres Relief her, das ursprünglich das gesamte Gesäuse zum Höhepunkt der letzten Eiszeit (Würm-Hochglazial vor ca. 22.000 Jahren) hätte zeigen sollen. Da es jedoch nicht zur Realisierung des Gesamtprojektes kam, blieb das fertige Teilstück im Atelier liegen. Auf der Suche nach einem regionalen Aufbewahrungsort schenkte T. Mair das Relief im Herbst 2008 dem Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, das es, ab Frühjahr 2009, dem Nationalpark Gesäuse als Dauerleihgabe überlässt.“ 
  113. Urs Rüttimann: Er hat Engelberg in 1200 Stunden nachgebaut. Talmuseum Engelberg. In: https://www.luzernerzeitung.ch/. 19. Mai 2008, abgerufen am 22. August 2024. 
  114. Stefan Räber: Handmade relief models. S. 222–227 (msu.ru [PDF]): „TONI MAIR, RELIEF MAKER Toni Mair is the only relief maker in Switzerland today who crafts and restores landscape models. The geographer and former high school teacher in Zug passionately models alpine landscapes in the manner of Imfeld, Meili, Simon, Reichlin and Imhof. In his studio in Unterägeri, several mountain models like the Bernina and the Masoala reliefs came into existence. The latter stands in the entrance of the Masoala Rain Forest exhibit at the Zurich Zoo. Mair built his largest relief for the museum Naturama in Aarau. This relief, assembled from 53 components, represents the Canton of Aargau on a scale of 1:10,000 and is 23m2. More information about Toni Mair and his work can be found at: www.mair-relief.ch [3].“ 
  115. Stefan Räber: Ein Berg wird restauriert. Nr. 11, 2006, S. 37 (ethz.ch [PDF]). 
  116. Fabian Fellmann: Der Perfektionist der keinen Aufwand scheut. (gggs.ch [PDF]). 
  117. Markus Schwyn: Der Modellberg. Piz Bernina - König der Ostalpen. In: Daniel Anker (Hrsg.): Bergmonografie. Band 4, 1999, S. 136–140: „Toni Mair sollte es heute leichter gefallen sein, die Grundlagen zu seinem Relief der Bernina-Gruppe zu beschaffen, müsste man meinen. Die Alpen, tausendfach fotografiert und kartografiert, dürften keine weissen Flecken auf den Landkarten hinterlassen haben. Doch gerade die Beschaffung des Karten- und Bildmaterials für das Bernina-Gebiet bereitete grosse Mühe. So sind etwa auf der Landeskarte der Schweiz im Massstab 1:25'000 die Höhenkurven im Fels nur auf der Schweizer Seite eingezeichnet, und Pläne im Massstab 1:10'000 waren auf der Bündner Seite nur unvollständig, auf der italienischen gar nicht zu beschaffen. Auch Bilder der Südseite fand Mair nicht. Zwei Reisen nach Tirano und Sondrio — letzte Versuche, Anschauungsmaterial über die italienische Seite aufzutreiben — sowie alle Anfragen beim Istituto geografico militare in Florenz blieben ohne Erfolg. Die Südseite des Piz Bernina musste aus der Luft fotografiert werden — also stieg Toni Mair dreimal mit seinem Fotoapparat in Samedan ins Flugzeug, fotografierte die Gletscherwelt und freute sich auf die Arbeit am Relief, die nun endlich beginnen konnte.“ 
  118. Große geodätische Exkursion 2010: Zürich – Hospental – Genf – St. Gallen, 23.05.10 – 29.05.10. Montag, 24.05.2010. In: https://www.fbg.uni-hannover.de. Leibniz Universität Hannover: Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie, 24. Mai 2010, S. 89, abgerufen am 4. September 2024. 
  119. Andreas Neumann: Book Vernissage 'Das Landschaftsrelief' from Susanne Grieder and Toni Mair. In: https://www.carto.net/. 23. November 2006, abgerufen am 19. August 2024 (englisch). 
  120. Toni Mair's handmade terrain models. In: International Cartographic Association. Commission on Mountain Cartography, abgerufen am 22. August 2024 (Bohinj Workshop). 
  121. Exhibition room with several terrain models made by Toni Mair (2nd of right). In: International Cartographic Association. Commission on Mountain Cartography. Abgerufen am 22. August 2024 (Bohinj Workshop). 
  122. Outdoor Activities: Toni Mair, Tobias Dahinden and Jürg Gilgen. In: International Cartographic Association. Commission on Mountain Cartography. Abgerufen am 22. August 2024 (Bohinj Workshop). 
  123. International Cartographic Association - Commission on Mountain Cartography. Gallery of the Workshop in Lenk. 2008, abgerufen am 19. August 2024. 
  124. Toni Mair: Geomodelia Reliefbau Atelier - Das Relief. Topographische und geologische Reliefs - Wissenschaftliche Landschaftsrekonstruktionen - Restaurierungen. In: Archive.org - Website http://mair-relief.ch/. 6. Mai 2021, abgerufen am 22. August 2024: „Vom Treppenstufenmodell zum Landschaftsrelief.“ 
  125. Toni Mair: Vom Treppenstufenmodell zum Landschaftsrelief. In: Wayback Machine. Abgerufen am 25. August 2024. 
  126. Der Reliefbauer. In: Wayback Machine. Abgerufen am 25. August 2024. 
  127. Guss Matterhorn Relief. In: Wayback Machine. Abgerufen am 25. August 2024. 
  128. Siggi Bucher: Feinarbeit, Toni Mair arbeitet Felsstrukturen aus dem Gipsmodell. In: https://www.sac-cas.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  129. Pinsel, Stechbeitel und Geräte um Gips zu bearbeiten, das Handwerkszeug von Toni Mair. In: https://www.sac-cas.ch/. Abgerufen am 22. August 2024. 
  130. Stereoskop. In: Wayback Machine. Abgerufen am 25. August 2024. 
  131. Toni Mair. Lecture 7 - Advanced Cartography – Raster Shaded Relief. In: MapPractical. Abgerufen am 19. August 2024. 
  132. Max Maisch: Das Matterhorn im Geographischen Institut der Universität Zürich. Abgerufen am 19. August 2024. 
  133. Aussterbende Kunst. In: Schweiz aktuell. 10. Juli 2011, abgerufen am 22. August 2024 (6 Min.): „Das Alpine Museum in Bern steht vor einer Rundum-Erneuerung. Deshalb müssen die altehrwürdigen Reliefs sorgfältig zersägt werden. Michael Weinmann hat dem letzten Relief-Bauer der Schweiz [Toni Mair] dabei zugeschaut.“ 
  134. Kantonsrelief im Museum Naturama Aarau. In: Memobase von Memoriav. 7. November 2001, abgerufen am 19. August 2024 (SRF News, Schweiz aktuell). 
  135. Construction of Handmade Relief Production Short movie about Toni Mair and his work, March 2006. Inhouse - Produktionen. In: https://karto.ethz.ch/. Abgerufen am 28. August 2024. 
  136. Construction of Handmade Relief Production. In: https://web.archive.org/. März 2006, abgerufen am 28. August 2024 (Die Datei ist im Apple QuickTime Format (.mov) abgespeichert.). 
Normdaten (Person): GND: 13255335X (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n2010041778 | VIAF: 54470272 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mair, Toni
ALTERNATIVNAMEN Mair, Anton
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Geograf und Reliefbauer
GEBURTSDATUM 30. April 1940
GEBURTSORT Marling bei Meran
STERBEDATUM 8. August 2015
STERBEORT Unterägeri