Das Proton Theater ist eine unabhängige ungarische Theaterkompanie. Sie wurde im Jahr 2009 von dem Film- und Theaterregisseur Kornél Mundruczó und der Theaterproduzentin Dóra Büki gegründet. Die virtuelle Gruppe entwickelt, produziert und betreut in erster Linie die freien Produktionen des Regisseurs.
Inhaltsverzeichnis
1Geschichte
2Produktionen
2.1Die sieben Todsünden/Motherland
2.2Evolution
2.3Das Floß der Medusa
2.4Vackor nyomában
2.5Scheinleben
2.6Winterreise
2.71 link
2.8Letzte
2.9Dementia
2.10Schande
2.11Es ist nicht leicht ein Gott zu sein
2.12Frankenstein-Projekt
2.13Das Eis
3Einzelnachweise
4Weblinks
Geschichte
Mundruczó arbeitet seit 2003 am Theater.[1] Während seiner Karriere hat er eine spezielle Arbeitsmethode entwickelt, welche er schon 2007 in seinem Stück Frankenstein-Projekt am Bárka Theater benutzt hat. Mit dieser Vorstellung wurde 2009 Proton Theater gegründet. Das Stück diente anschließend als Ausgangspunkt zu seinem Film Tender Son – Das Frankenstein Projekt (2010).[2] Diese gefeierte Produktion brachte ihn zu der Überzeugung, dass er eine Basis brauchte, auf der er frei und mit seiner eigenen Gruppe arbeiten kann. Die Theaterproduzentin Dóra Büki entwickelte dazu die operative Struktur, um ihren Vorstellungen eine Zukunft sichern.
Ziel des Proton Theaters ist es, neben der Erhaltung maximaler künstlerischer Freiheit, einen professionellen Rahmen für ihre frei produzierten Vorstellungen und Projekte zu sichern. Produktionen des Proton Theaters werden als internationale Koproduktionen entwickelt. Zu ihren festen Koproduktionspartner zählen u. a. die Wiener Festwochen, Hebbel am Ufer (HAU), Hellerau und Trafó Haus der Zeitgenössischen Künste in Budapest. Neben Mundruczós Inszenierungen – Das Eis (2006), Frankenstein-Projekt (2007), Es ist nicht leicht ein Gott zu sein (2010), Schande (2012), Dementia (2013), Winterreise (2015), Scheinleben (2016), Das Floß der Medusa (2018), Evolution (2019) und Die sieben Todsünden/Motherland (2020) – möchte sie den Mitgliedern der Kompanie Raum geben, eigene Ideen zu verwirklichen. In diesem Sinne sind die folgenden Produktionen zu Stande gekommen: Letzte (2014) unter der Regie von Roland Rába, 1 link (2015) von Gergely Bánki, und Vackor nyomában (In den Spuren von Vackor, 2017) von János Szemenyei.
Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein wurde im November 2011 beim Festival Politik im Freien Theater in Dresden mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.[3] Für die Wiener Festwochen 2012 adaptierte Mundruczó den Roman Schande von J. M. Coetzee, auf Ungarisch: Szégyen, für die Bühne. Das Theaterstück diente später als Inspiration für Underdog.[4]Schande, wie auch Scheinleben aus dem Jahr 2016 waren von Nachtkritik.de zu den wichtigsten 50 Inszenierungen der jeweiligen Jahre nominiert.[5][6] Für Scheinleben wurde Mundruczó 2017 in Kategorie Regie Schauspiel für den Deutschen Theaterpreis Der Faust nominiert. Es war das erste Mal im Geschichte des Preises, dass sich ein nicht Deutsches Theater, in diesem Fall das Ungarische Proton Theater, unter den Nominierten befand.[7][8]
Die Vorstellungen des Proton Theaters wurden bis 2020 auf mehr als 110 Festivals gezeigt, vom Festival von Avignon, bis zum Adelaide Festival, dem Singapore Arts Festival, dem Festival Bo:m[9] in Seoul sowie am Zürcher Theater Spektakel.
KONTAKT International Theatre Festival 2009. Toruń, Poland
Internationaler Theaterfestival MESS 2009. Sarajevo, Bosnien und Herzegowina
Wiener Festwochen 2010. Wien, Österreich
Texture Film- und Theaterfestival 2010. Perm, Russland
19. Internationales Theaterfestival 2011. Pilsen, Tschechische Republik
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste 2019. Dresden, Deutschland[60]
Auszeichnungen
Bester junger Künstler: Kornél Mundruczó beim KONTAKT International Theatre Festival 2009. Toruń, Poland[61]
Silberner Lorbeerkranz für die beste osteuropäische Vorstellung beim Internationalen Theaterfestival MESS 2009. Sarajevo, Bosnien und Herzegowina[62]
Specialpreis der Jury für beste Gruppe beim Internationalen Theaterfestival MESS 2009. Sarajevo, Bosnien und Herzegowina[62]
Avaz Dragon-Preis beim Internationalen Theaterfestival MESS 2009. Sarajevo, Bosnia und Herzegowina[62]
Texture-Preis beim Texture Film- und Theaterfestival 2010. Perm, Russland[63][64][65]
Einzelnachweise
↑Gabriella Györe: Térey János: A Nibelung-lakópark Felolvasószínház a színházi világnapon, Mundruczó Kornél rendezésében. litera.hu, 1. April 2003, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑PM Hessisches Staatstheater Wiesbaden: Theater-News » Auszeichnung » Filmfestival Cannes. theaterderzeit.de, 27. Mai 2014, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑Festival Politik im Freien Theater. nachtkritik.de, abgerufen am 7. März 2017.
↑Daniel Kothenschulte: Kornél Mundruczó „Underdog“ Dunkler Disney. fr.de, 24. Juni 2015, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑2013: Die Nominierungen. nachtkritik.de, 29. Januar 2013, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑2017: die Nominierungen Wählen Sie die wichtigsten Inszenierungen des Jahres! nachtkritik.de, 25. Januar 2016, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑"Faust"- Nominierungen 2017 aus NRW, theaterpur.net, 21. September 2017
↑A legjelentősebb német színházi díjra jelölték Mundruczó Kornélt, hvg.hu - 15 September 2017. ungarisch
↑Festival Bo:m 2011: Program. sulki-min.com, abgerufen am 12. Juli 2017 (englisch).
↑Die sieben Todsünden & Motherland. theater.freiburg.de, abgerufen am 14. September 2020.
↑Jürgen Reuß: Horrordokuschocktherapie. nachtkritik.de, 16. Juli 2020, abgerufen am 14. September 2020.
↑Egbert Tholl: Ahnung und Verheißung. sueddeutsche.de, 11. September 2019, abgerufen am 14. September 2020.
↑Evolution. ruhrtriennale.de, archiviert vom Original am 2. Dezember 2020; abgerufen am 14. September 2020.
↑Regine Müller: Die Qualen der Vielzuvielen. nachtkritik.de, 31. August 2018, abgerufen am 14. September 2020.
↑Das Floß der Medusa. ruhrtriennale.de, archiviert vom Original am 13. August 2020; abgerufen am 14. September 2020.
↑Vackor nyomában. madachszinhaz.hu, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juli 2018; abgerufen am 16. Juli 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.madachszinhaz.hu
↑Vackor nyomában - Mesemusicalt mutat be a Proton Színház a Madáchban. szinhaz.org, 13. Dezember 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2018; abgerufen am 15. April 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/szinhaz.org
↑Bécs után Németországot is meghódította Mundruczó és a Látszatélet. szinhaz.hu, 13. Juni 2016, abgerufen am 15. April 2017.
↑Wiener Festwochen 2016: Látszatélet. Abgerufen am 27. März 2017.
↑Imitation of life. protontheatre.hu, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
↑Kornél Mundruczó & Proton Theatre (HU) - Imitation of Life. kaserne-basel.ch, 4. September 2018, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑Barbara Villiger Heilig: Imitation of Life. republik.ch, 4. Oktober 2019, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑Színikritikusok díja 2015/2016. szinhaz.net, 21. September 2016, abgerufen am 15. April 2017.
↑Завершился фестиваль «Балтийский дом». baltic-house.ru/, 2017, archiviert vom Original am 14. Juli 2018; abgerufen am 14. Juli 2018 (russisch).
↑Winterreise. protontheatre.hu, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
↑Tue. 19.09., Wed. 20.09.2017 Schubert/Zender/Mundruczó/Proton. mousonturm.de, archiviert vom Original am 21. September 2017; abgerufen am 21. September 2017.
↑Musikfest Fremd bin ich… Franz Schubert „Winterreise“. Ein Festival im Zeichen von Schuberts "Winterreise". Alte Oper Frankfurt, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑Musikfest Fremd bin ich… WINTERREISE Theaterproduktion. Abgerufen am 21. September 2017.
↑Winterreise. szenik.eu, abgerufen am 14. September 2020.
↑1 link - a Proton Színház vendégjátéka. katonajozsefszinhaz.hu, abgerufen am 14. September 2002.
↑Az év negyven legfontosabb előadása – 4/4. – 4. rész és ami tavalyról kimaradt. 7óra7.hu, 30. Dezember 2016, abgerufen am 15. April 2017.
↑1 link. protontheatre.hu, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
↑Vámpírok az áruházban. In: trafo.hu. Magyar Nemzet, 16. September 2014, S. 10, archiviert vom Original am 6. März 2017; abgerufen am 16. April 2017 (ungarisch).
↑Last. protontheatre.hu, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
↑Dementia – playbill. trafo.hu, abgerufen am 16. April 2017 (englisch).
↑Dementia. protontheatre.hu, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
↑Dementia. sifa.sg, 2015, abgerufen am 15. April 2017 (englisch).
↑Пресс-конференция по итогам XXIV Международного фестиваля «Балтийский дом». baltic-house.ru, 2014, archiviert vom Original am 16. November 2016; abgerufen am 13. Januar 2023 (russisch).
↑Disgrace. protontheatre.hu, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
↑ARCHIVES 2012 / DISGRACE. festival-avignon.com, abgerufen am 15. April 2017 (englisch).
↑Kornél Mundruczó & Proton Theater Szégyen / Schande. 2013.theaterspektakel.ch, abgerufen am 15. April 2017.
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↑ abcGrand-prix 52. Festivala MESS za predstavu “Max Black”. In: mess.ba. Archiviert vom Original am 7. April 2013; abgerufen am 13. Januar 2023 (bosnisch).
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↑BITEF 1967–2014 Awards. festival.bitef.rs, archiviert vom Original am 5. September 2016; abgerufen am 8. November 2016 (englisch).
↑Dömötör Ági, Gricz István: Alföldi Róbertet sajnáljuk a legjobban. origo.hu, 14. Dezember 2008, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑Molnár Gál Péter: Nemi szervek a Nemzetiben – Szorokin: A jég. In: Mozgó világ. mozgovilag.hu, 2008, S. 109–111, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Februar 2017; abgerufen am 13. Januar 2023.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mozgovilag.hu
↑Amikor a színház olvas helyettünk. 7ora7.hu, 2. August 2016, abgerufen am 15. April 2017.
↑A jég – playbill. nemzetiszinhaz.hu, 2008, abgerufen am 16. April 2017.
↑6 év után ismét műsoron A jég a Trafóban. szinhaz.hu, 27. Mai 2015, abgerufen am 15. April 2017.
↑The Ice. protontheatre.hu, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
↑Carena Schlewitt: Sturz ins Unbekannte, #2 – 2019. hellerau.org, 30. August 2019, abgerufen am 13. Januar 2023.
↑Grzegorz Giedrys: Kontakt: Jurorzy nagrodzili teatr aktualny. In: Gazeta Wyborcza Toruń 127 (miasta.gazeta.pl). teatrpolski.wroc.pl, 1. Juni 2009, archiviert vom Original am 16. November 2016; abgerufen am 9. November 2016 (polnisch).
↑ abcNagrade 49. MESS-a. Radiosarajevo.ba, 27. Oktober 2009, abgerufen am 9. November 2016 (bosnisch).
↑Обнародована конкурсная программа фестиваля «Текстура». newsko.ru, 20. August 2010, abgerufen am 9. November 2016 (russisch).
↑Мария Гаврилова: ИНТЕРВЬЮ Корнель Мундруцо: «Если в фильме есть «мясо» — у него есть жизнь». os.colta.ru, 5. Oktober 2010, abgerufen am 9. November 2016 (russisch).
↑FILM FESTIVAL: Texture International Film and Theatre Festival, Perm, 20 – 27 Oct. russianartandculture.com, 16. Oktober 2013, abgerufen am 9. November 2013 (englisch).
Weblinks
Proton Theater (en)
„Wir können unsere Kritik nicht mehr äußern“, kulturaustausch.de, Innenleben. Ein Heft über Gefühle; Ausgabe III/2013.
Tom Mustroph: Interview mit Kornél Mundruczó "Ein Leben in Widersprüchen", hebbel-am-ufer.de, 6. März 2014.
Kaspar Heinrich: "Bleiben oder gehen? Der Widerspruch steckt in jedem von uns", tagesspiegel.de, 8. März 2014.
Júlia Ránki: „Ich will meine Wurzeln nicht verlieren“, goethe.de, 2015.
Kornél Mundruczó Proton Theater – beim Theater Oberhausen, theater-oberhausen.de, 2016.
NOCH 1 MAL ZU ERLEBEN: „Imitation of Life“ von Kornél Mundruczó, theater-oberhausen.de, 2016.
Esther Slevogt: Die Krise der Antworten, nachtkritik.de, 15. November 2016.
Gina Gadewoltz, Sunke Lüppen, Tom Wendel und Nadine Wöbs: Film meets Theater – Ein Interview mit Regisseur Kornél Mundruczó, Theaterderwelt, 12. April 2017.