Heimo Zobernig

Heimo Zobernig, 2023

Heimo Zobernig (* 30. April[1] 1958 in Mauthen, Kärnten) ist ein österreichischer Künstler; er lebt und arbeitet in Wien.

Biografie

Heimo Zobernig, ohne Titel, 1994
Heimo Zobernig, ohne Titel, 2016
Heimo Zobernig, Ein Fernsehstudio für UTV, 1999
Heimo Zobernig, schwarzescafé, Zürich, 2016

Werkschaffen

Er arbeitet in vielfältigen Medien wie Skulptur, Malerei und Video. Zobernig setzt in den frühen 80er Jahren bei den durch die Moderne entwickelten Positionen der geometrischen Abstraktion an und stellt die Hauptthese der Minimal Art „You get what you see“ (es ist, was man sieht) auf den Kopf. Seine frühen, schwarzen Skulpturen wirken auf den ersten Blick wie schwere industriell gefertigte architektonische Elemente, bei genauem Hinsehen handelt es sich aber um handgearbeitete Pappskulpturen, die vom Künstler signiert sind. Die reduzierte Formensprache setzt sich mit Traditionen des 20. Jahrhunderts wie dem russischen Konstruktivismus, der niederländischen De-Stijl-Bewegung, oder den Zürcher Konkreten auseinander und spiegelt eine „nüchterne, transzendenzlose Sicht auf die Welt“ (Zitat Zobernig). Viele Arbeiten tragen die Bezeichnung „Ohne Titel“. Die bevorzugten Materialien, Pappe, Sperrholz oder Styropor, sind lapidare und prekäre Materialien, die nicht für die Ewigkeit gemacht sind und so den Wert und die Objekthaftigkeit des Kunstwerks in Frage stellen. Zobernig begreift Kunst als ein Kommunikationssystem, in dem es nicht um die Produktion von Werken und letzten Wahrheiten geht, sondern um die gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen Menschen und Dingen. Im Zuge der während der 1990er Jahre zunehmenden Bedeutung von Kunst als gesellschaftlicher Praxis, stattete Zobernig mehrfach Kommunikationsräume, wie Kantinen, Tagungsräume oder Pavillons in Kunstinstitutionen aus. 1997 gestaltete er für die documenta X in Kassel die für Vorträge und Diskussionen vorgesehene Halle.

Ausstellungen (Auswahl)

Heimo Zobernig, CAPC, musée d’art contemporain, Bordeaux, 2009
  • 1983: Heiner Müller, Quartett, Inszenierung: Horst Zankl, Bühnenbild: Heimo Zobernig
  • 1985: Galerie Peter Pakesch, Wien
  • 1986: De Sculptura, Messepalast, Wien
  • 1986: Sonsbeek '86, Arnheim
  • 1988: Aperto 88, Biennale di Venezia
  • 1991: Villa Arson, Nizza
  • 1992: documenta 9, Kassel
  • 1992: Galerie & Edition Artelier (mit Peter Kogler) Frankfurt am Main[2]
  • 1993: Neue Galerie, Graz
  • 1993: Salzburger Kunstverein, Salzburg
  • 1994: Kunsthalle Bern
  • 1995: Secession, Wien
  • 1996: The Renaissance Society at The University of Chicago
  • 1997: documenta 10, Kassel
  • 1997: Skulptur Projekte Münster
  • 2002: mumok, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
  • 2003: Kunsthalle Basel
  • 2003: Ständehaus (Düsseldorf) (K 21)[3]
  • 2004: Biennale of Sydney
  • 2005: Kunstverein Braunschweig
  • 2006: Artspace Sydney
  • 2007: Galerie Christian Nagel Köln[4]
  • 2000–2007: Galerie Meyer Kainer Wien[5]
  • Galerie Chantal Crousel[6]
  • 2008: Galleria Civica, Modena
  • 2008: Tate St. Ives, Cornwall
  • 2008: Künstler im Fokus, Einzelausstellung im MAK Wien[7]
  • 2008: deSingel International Arts Centre, Antwerpen
  • 2009: Fundação Calouste Gulbenkian, Lissabon
  • 2009: CAPC - Musée d'art contemporain de Bordeaux
  • 2009: Galerie Sud, Centre Pompidou, Paris
  • 2011: Kunsthalle Zürich
  • 2011: Heimo Zobernig, Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
  • 2012: Galerie Johann Widauer, Innsbruck
  • 2012: Palacio de Velázquez, Museo Reina Sofia, Madrid
  • 2013: Kunsthaus Graz
  • 2014: Mudam, Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, Luxembourg
  • 2014: kestnergesellschaft, Hannover
  • 2015: Heimo Zobernig: Austrian Pavilion, La Biennale di Venezia 2015, Venedig/Italien
  • 2015: Kunsthaus Bregenz[8]
  • 2016: Malmö Konsthall, Malmö[9]
  • 2016: Museum Ludwig, Köln[10]
  • 2017: chess painting, MIT List Visual Arts Center, Cambridge, MA[11]
  • 2019: Heimo Zobernig. Piet Mondrian, Albertinum, Dresden[12]
  • 2019: Muzeja suvremene umjetnosti Zagreb[13]
  • 2021: mumok, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien[14]
  • 2021: MARe – Museum of Recent Art, Bukarest[15]
  • 2022: Heimo Zobernig: Grafische Arbeiten – Museum der Moderne Salzburg, Rupertinum[16]
  • 2022: Galería Juana de Aizpuru, Madrid[17]
  • 2022: Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt[18]
  • 2022: Galerie Nicolas Krupp, Basel[19]
  • 2022: Petzel Gallery, New York[20]
  • 2023: Galerie Nagel Draxler, Köln[21]
  • 2023: Galerie Chantal Crousel, Paris[22]
  • 2024: Galerie Meyer Kainer, Wien[23]

Auszeichnungen (Auswahl)

Hörspiel

  • Otium, nach dem gleichnamigen Künstlerbuch von Franz West, von Oliver Augst mit Rüdiger Carl und Heimo Zobernig, ORF 2017. 2018 erschienen als LP bei Koenig Books London. Hrsg. von Astrid Ihle. Text von Benedikt Ledebur. Konzept u. Gestaltung: Heimo Zobernig. Schuber mit einer Schallplatte in Hülle & 2 Booklets (12 S. & 32 S.) – Text in dt. & engl. Sprache.
Commons: Heimo Zobernig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Heimo Zobernig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Materialien von und über Heimo Zobernig im documenta-Archiv
  • Biografie zu Heimo Zobernig, Essl Museum
  • Werke von Heimo Zobernig In: Digitales Belvedere
  • Heimo Zobernig auf der Biennale in Venedig 2015

Einzelnachweise

  1. Heimo Zobernig - der österreichische Künstler wurde 60. In: Salzburger Nachrichten. 2. Mai 2018.
  2. Galerie Nagel-Draxler: Biographie Heimo Zobernig.
  3. Literatur: Doris Krystof, Heimo Zobernig, Meister des Minimums, in Zs. Vernissage. Kulturregion Rheinland. Heft Frühjahr-Sommer. Vernissage-Verlag, Heidelberg 2003 ISSN 1434-5986 S. 8–11.
  4. Originals vom 18. August 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.re-title.com Ausstellung 2007 Heimo Zobernig, 4 Fotos, Ausstellungslistung 2000–2007, abgerufen am 12. März 2009
  5. Galerie Meyer Kainer Wien Exhibitions 2000, 2002, 2003, 2004, 2007, abgerufen am 12. März 2009
  6. Galerie Chantal Crousel Heimo Zobernig Heimo Zobernig February 14th - April 11th, 2015 25 Fotos von Objekten, PDF, 900KB.
  7. MAK KÜNSTLER IM FOKUS #5 HEIMO ZOBERNIG, Total Design, 21. Oktober 2008 – 29. März 2009, PDF 26KB
  8. KUB 2015.04 Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  9. Malmö Konsthall: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  10. HIER UND JETZT im Museum Ludwig: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  11. Heimo Zobernig: chess painting. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  12. Heimo Zobernig. Piet Mondrian. Eine räumliche Aneignung. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  13. Muzeja suvremene umjetnosti Zagreb: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  14. mumok: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  15. Ausstellung „Spirit Fuck Painting“ - Heimo Zobernig, der "Meister des Minimums" im Bukarester MARe. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  16. Heimo Zobernig. Grafische Arbeiten. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  17. Galería Juana de Aizpuru: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  18. Galerie Bärbel Grässlin: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  19. Nicolas Krupp: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  20. Petzel Gallery: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  21. Heimo Zobernig: Why I Have Not Done More Particle Board Works. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  22. Galerie Chantal Crousel: Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  23. Galerie Meyer Kainer, Heimo Zobernig. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
  24. Stadt Wien Mailath verlieh Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien, Rathauskorrespondenz vom 5. März 2009.
  25. Heimo Zobernig appointed honorary doctor. Abgerufen am 13. Juni 2024. 
Normdaten (Person): GND: 119091712 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: nr95020317 | VIAF: 96542712 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Zobernig, Heimo
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Künstler
GEBURTSDATUM 30. April 1958
GEBURTSORT Mauthen