Fußpunktkreis

A B C {\displaystyle \triangle ABC} mit Seiten a , b , c {\displaystyle a,b,c} und Punkt P {\displaystyle P}
Fußpunkte von P {\displaystyle P} : P a , P b , P c {\displaystyle P_{a},P_{b},P_{c}}
Umkreismittelpunkt: O {\displaystyle O}
Die grünen Strecken werden in der Radiusformel verwandt
Dreieck A B C {\displaystyle ABC} mit isogonal konjugierten Punkten P {\displaystyle P} und Q {\displaystyle Q}
6 Fußpunkte auf gemeinsamem Fußpunktkreis: P a , P b , P c , Q a , Q b , Q c {\displaystyle P_{a},P_{b},P_{c},Q_{a},Q_{b},Q_{c}}
M {\displaystyle M} als Mittelpunkt des Fußpunktkreises und der Strecke P Q {\displaystyle PQ}
Winkelhalbierende: w a , w b , w c {\displaystyle w_{a},w_{b},w_{c}}
4 Punkte A , B , C , D {\displaystyle A,B,C,D} und 4 Fußpunktkreise mit gemeinsamen Schnittpunkt S {\displaystyle S}

Der Fußpunktkreis ist ein spezieller Kreis in der Dreiecksgeometrie, der durch ein Dreieck und einen Punkt in der Ebene definiert ist.

Definition

Zu einem Dreieck A B C {\displaystyle ABC} und einem Punkt P {\displaystyle P} erhält man auf den (verlängerten) Dreiecksseiten drei Fußpunkte P a , P b , P c {\displaystyle P_{a},P_{b},P_{c}} des Punktes P {\displaystyle P} . Der durch diese drei Fußpunkte definierte Kreis wird als Fußpunktkreis bezeichnet, er ist damit der Umkreis des Fußpunktdreiecks P a P b P c {\displaystyle P_{a}P_{b}P_{c}} .[1][2]

Eigenschaften

Für den Radius r {\displaystyle r} des Fußpunktkreises eines Dreiecks A B C {\displaystyle ABC} mit Punkt P {\displaystyle P} gilt die folgende Formel, in der Radius des Umkreises des Dreiecks mit R {\displaystyle R} und dessen Mittelpunkt mit O {\displaystyle O} bezeichnet sind:[2]

r = | P A | | P B | | P C | 2 ( R 2 | P O | 2 ) {\displaystyle r={\frac {|PA|\cdot |PB|\cdot |PC|}{2\cdot (R^{2}-|PO|^{2})}}}

Der Nenner in der obigen Formel wird 0, wenn der Punkt P {\displaystyle P} auf dem Umkreis des Dreiecks A B C {\displaystyle ABC} liegt. Dies lässt sich als ein zu einer Geraden entarteter Kreis mit unendlichem Radius deuten. Diese gemeinsame Gerade, auf der die drei Fußpunkte P a , P b , P c {\displaystyle P_{a},P_{b},P_{c}} in diesen Fall liegen, ist die Simson-Gerade. Liegt der Punkt P {\displaystyle P} auf dem Mittelpunkt des Inkreises, so ist der Fußpunktkreis mit dem Inkreis identisch. Liegt er auf dem Höhenschnittpunkt, so entspricht er dem Feuerbachkreis.[3]

Wenn der Punkt P {\displaystyle P} nicht auf dem Umkreis des Dreiecks A B C {\displaystyle ABC} liegt, dann besitzt der zu ihm isogonal konjugierte Punkt Q {\displaystyle Q} denselben Fußpunktkreis. Die sechs Fußpunkte P a , P b , P c {\displaystyle P_{a},P_{b},P_{c}} und Q a , Q b , Q c {\displaystyle Q_{a},Q_{b},Q_{c}} liegen damit auf einem gemeinsamen Kreis, dessen Mittelpunkt stimmt mit dem Mittelpunkt der Strecke P Q {\displaystyle PQ} überein.[1]

Der Satz von Griffiths besagt, dass alle Punkte P {\displaystyle P} , die auf einer gemeinsamen Geraden durch den Mittelpunkt O {\displaystyle O} des Umkreises von Dreieck A B C {\displaystyle ABC} liegen, Fußpunktkreise besitzen, die sich in einem gemeinsamen Punkt schneiden.[4]

Zu vier Punkten in der Ebene, von denen keine drei auf einer gemeinsamen Geraden liegen, kann man vier zugehörige Fußpunktkreise bestimmen, indem man mit je drei Punkten ein Dreieck A B C {\displaystyle ABC} bildet und der vierte Punkt die Rolle des Punktes P {\displaystyle P} einnimmt. Diese vier Fußpunktkreise besitzen einen gemeinsamen Schnittpunkt.[3]

Commons: Pedal circle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pedal Circle of Isogonal Conjugates - interactive illustration in GeoGebra
  • pedal triangle and pedal circle - interactive illustration

Einzelnachweise

  1. a b Ross Honsberger: Episodes in Nineteenth and Twentieth Century Euclidean Geometry. MAA, 1995, pp. 67–75
  2. a b Roger A. Johnson: Advanced Euclidean Geometry. Dover 2007 (reprint), ISBN 978-0-486-46237-0, pp. 135–144, 155, 240
  3. a b Eric W. Weisstein: Pedal Circle. In: MathWorld (englisch).
  4. Eric W. Weisstein: Griffiths' Theorem. In: MathWorld (englisch).