Dassen

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum niederländischen Politiker und Banker siehe Laurens Dassen.
Dassen
Gemeinde Künzell
Koordinaten: 50° 30′ N, 9° 47′ O50.50821239.7803467373Koordinaten: 50° 30′ 30″ N, 9° 46′ 49″ O
Höhe: 373 m ü. NHN
Fläche: 1,44 km²[1]
Einwohner: 89 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36093
Vorwahlen: 06656, 0661

Dassen ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Künzell im osthessischen Landkreis Fulda.

Geographische Lage

Dassen ist eine aus mehreren Bauernhöfen bestehende Streusiedlung, die sich an der Landesstraße 3377 zwischen Dirlos und Dietershausen befindet. Dassen grenzt im Norden an Kohlgrund, im Osten an Dietershausen, im Westen an Pilgerzell und im Nordwesten an Dirlos.

Geschichte

Im Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda aus 1605 ist der Ort unter dem Namen Dachsen mit nur einer Familie erwähnt.[3]

Die Gemeinde wurde zum 1. Juli 1850 aus den Höfen Dassenhütte, Dornhecke, Knottenhöfchen, Knottenhof, Oberdassen und Steinhauck neu gebildet.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Dassen zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Künzell eingemeindet.[4][5] Wie für alle nach Künzell eingegliederten Orte wurde auch für Dassen ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Dassen angehört(e):[1][7]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Dassen 90 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 39 waren zwischen 18 und 49, 15 zwischen 50 und 64 und 9 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 33 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und 15 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 27 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Dassen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
62
1840
  
85
1846
  
66
1852
  
63
1858
  
63
1864
  
69
1871
  
63
1875
  
71
1885
  
68
1895
  
67
1905
  
49
1910
  
55
1925
  
71
1939
  
71
1946
  
118
1950
  
114
1956
  
100
1961
  
109
1967
  
112
1970
  
100
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
90
2022
  
86
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Kürzell[9]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 31 evangelische (= 45,59 %), 37 katholische (= 54,51 %) Einwohner[1]
• 1961: 34 evangelische (= 31,19 %), 71 katholische (= 45,14 %) Einwohner[1]

Politik

Für Dassen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Dassen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl 2021 gehörten alle Kandidaten der „Wählergemeinschaft Dassen“ an. Der Ortsbeirat wählte Torsten Balzer zum Ortsvorsteher.[10]

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  2. Infolge des Deutschen Krieges.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Dassen, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 11. Juli 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Gemeinde Künzell: Gebiet und Bevölkerung (Stand 31.12.2023) | Gemeinde Künzell. 22. Januar 2024, abgerufen am 30. April 2024. 
  3. Thomas Heiler: Das Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda von 1605, (Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins in den Fuldaer Geschichtsblättern; Nr. 64), Fulda, Parzeller-Verlag, 2004, ISBN 3-7900-0362-X, Ortsregister auf den Seiten 37–47, von dort Hinweis auf die Seite mit der Anzahl der Steuerpflichtigen
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 47 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]). 
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 393 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder). 
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 1463K kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Künzell, abgerufen im September 2024. 
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 8,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020; abgerufen im September 2024. 
  9. Zahlen und Daten - früher und heute. Gemeinde Kürzell, abgerufen im September 2024. 
  10. Ortsbeiräte Gemeinde. In: Webauftritt. Gemeinde Petersberg, abgerufen im September 2024. 
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