BMW R 26

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Keine Einzelnachweise. Bergfalke2 (Diskussion) 17:00, 26. Aug. 2017 (CEST)
BMW
BMW R 26 Bj. 1960
BMW R 26 Bj. 1960
BMW R 26 Bj. 1960
R 26
Hersteller: BMW Motorrad
Bauzeit: 1956–1960
Stückzahl: 30.236
Vorgängermodell: R 25/3
Nachfolgemodell: R 27
Technische Daten
Motor: Einzylinder-Viertakt-OHV-Motor
Hubraum: 247 cm³
Leistung: 15 PS (11 kW) bei 6400 min−1
Getriebe: Viergang-Fußschaltgetriebe
Antrieb: Kardanwelle
Leergewicht: 158 kg
Höchstgeschwindigkeit: 128 km/h
Bremsen: Trommelbremsen
Tankinhalt: 15 l
Kraftstoffverbrauch: 3,3 l/100 km
BMW R 26 im Mai 2008
Lampe und Tacho einer R 26.

Die BMW R 26 ist ein von BMW von 1956 bis 1960 hergestelltes Einzylinder-Motorrad.

Geschichte

Mit einer Pressemitteilung kündigte BMW am 30. Januar 1956 die Umstellung der Einzylinderbaureihe auf das Vollschwingenfahrwerk und damit die neue Baureihe R 26 an.[1] Die Boxermodelle waren bereits 1955 mit dem neuen Fahrwerk erschienen.

Vermarktung

Der Preis betrug bei der Markteinführung 2.150 DM, die Vorgängerin BMW R 25/3 war parallel noch im Mai 1956 für 1.795 DM in der Preisliste aufgeführt. Inmitten der Zweiradkrise konnte BMW nicht an Verkaufserfolge der BMW R25/3 anknüpfen.

Produktionsende

Abgelöst wurde die R 26 im Jahr 1960 durch das Modell BMW R 27, wiederum mit leistungsgesteigertem Motor (18 PS (13 kW)) und einer komplett neu konzipierten elastischen Aufhängung der Motor-Getriebe-Einheit.

Technik

Der Vorgänger der R 26 war das Modell R 25/3 mit 13 PS (9,6 kW) Nennleistung, Teleskopgabel und Geradweg-Hinterradfederung. Von ihr unterscheidet sich die ab 1956 gebaute R 26 durch einen stärkeren Motor und einen Vollschwingen-Rahmen.

Fahrwerk

Der Rahmen ist aus Stahlrohr geschweißt und hat seitlich angebrachte Kugelköpfe für den Seitenwagenbetrieb, der eine spezielle Zahnradübersetzung des Kardanantriebes erfordert. Bei späteren R-26-Modellen (ab Fahrgestellnummer 344637) musste ein Hilfsrahmen für den Beiwagenanschluss montiert werden. Der LS 200 und der S 250 von Steib sind geeignete Seitenwagentypen. Der Nachlauf des Vorderrades kann individuell für Solo- und Gespannbetrieb angepasst werden. Die freie Bohrung an der Vorderradschwinge dient der Veränderung des Nachlaufs für den Gespannbetrieb. Die Vorspannung der Hinterradfederung lässt sich direkt an den Federbeinen ohne Werkzeug verstellen. Ein Hebel am Federbein der Hinterradschwinge ermöglicht die Anpassung der Vorspannung.

Motor

Der Motor ist wie beim Vorgängermodell R 25/3 ein längs eingebauter Einzylinder-Viertakt-OHV-Motor mit seitlicher Nockenwelle und außen neben dem Zylinder in verchromten Schutzrohren laufenden Stößelstangen. Diese bedienen die im Zylinderkopf befindlichen Kipphebel, die ihrerseits die hängenden Ventile betätigen. Die Kipphebel sind wie der Kolbenbolzen in Bronzebuchsen gelagert, das untere Pleuellager ist ein Rollenlager. Die Nockenwelle wird über eine im Ölbad laufende Einfachkette von der Kurbelwelle angetrieben. Die Zahnrad-Ölpumpe wird von der Nockenwelle über einen Schneckentrieb (Untersetzung) angetrieben.

Auf dem vorderen Kurbelwellenstumpf sitzt hinter dem Stahlblech-Deckel die spritzwasserdicht gekapselte Gleichstrom-Lichtmaschine. Auf dem hinteren Kurbelwellenstumpf sitzt die schwere Schwungscheibe (mit im Schauloch einsehbarer Zündeinstellmarkierung), die die Einscheibentrockenkupplung aufnimmt. Die Kupplung wird mit Axiallager über eine Druckstange betätigt, die durch die hohle Getriebehauptwelle verläuft.

Der Vergaser ist ein Bing-Schwimmerkammervergaser mit 26 mm Durchlass-Durchmesser und konischer Nadel im Rundschieber. Der Luftfilter befindet sich auf dem rechten Seitendeckel. Es ist ein Nassluftfilter, dessen Sieb bei Verschmutzung gewaschen und mit Öl benetzt wird. Unter dem linken Seitendeckel stecken die Elektrik und die Batterie.

Motorblock und Getriebegehäuse bestehen aus Aluminiumguss. Der Motor der BMW R 26 ist an zwei Stellen des Rahmens in Gummibuchsen gelagert. Der Auspufftopf ist elastisch gelagert, um Vibrationen vom Rahmen abzuhalten.

Antrieb

Der Antriebsstrang hat am Getriebeausgang ein winkelbewegliches Drehmoment-Übertragungselement. Dazu ist eine elastische Vierlochscheibe aus Gummi (Hardyscheibe) am Zweifingerflansch des Getriebes aufgeschoben, die das Drehmoment der Getriebeausgangswelle auf die Zweifingeraufnahme der Kardanwelle überträgt. Eine Aluminiumkappe umschließt die Hardyscheibe. Die Kardanwelle, eigentlich eine starre Welle, zum Hinterrad läuft trocken im Stahlrohr der Hinterradschwinge, die am Ende das Winkelgetriebe mit 90° Umlenkung in einem Alugussgehäuse aufnimmt. Dadurch ist der gesamte Antriebsstrang gegen Verschmutzungen und Feuchtigkeit gekapselt. Die Zahnräder des Umlenkgetriebes laufen in einem speziellen Schwergetriebeöl für hohe Flankenpressungen (Hypoidöl).

BMW R 26 als Behördenmotorrad

Das Modell R 26 wurde auch in der Bundeswehr in Bundeswehr-Standard-Lackierung, beim Roten Kreuz in cremefarbener Lackierung und bei den Polizei-Behörden in Polizeigrün (dem alten dunklen Polizeigrün) beschafft, zumeist zu Ausbildungszwecken. Zehntausende von Soldaten der 1960er- und 1970er-Jahre erlernten das Motorradfahren auf R 26 und R 27.

Siehe auch den übergreifenden Artikel Vollschwingen-BMW und zum Nachfolgemodell BMW R 27.

Interessant sind die Farboptionen der Maschine: schwarz, rot, blau, weiß, zum Teil sogar zweifarbig, immer mit zwei umlaufenden, verschieden dicken handlackierten, in der Regel weißen Zierlinien. Die originale Farbgebung war zumeist schwarz mit weißer Linierung, seltener weiß mit schwarzer Linierung. Rot soll optional mit schwarzer oder mit weißer Linierung verkauft worden sein.

Technische Daten

Kenngröße Daten der R 26[1]
Bauart Einzylinder mit Kardan
Motor Viertakter OHV
Bohrung (mm) 68
Hub (mm) 68
Hubraum (cm³) 247
Leistung (kW/PS) 15 PS (11 kW) bei 6400 min−1
Verdichtungsverhältnis 1 : 7,5
Normverbrauch (l/100 km) 3,3
Vmax (km/h) 128/mit Seitenwagen 90
Radstand (mm) 1390/mit Seitenwagen 1415
Leergewicht (kg) 158
Gesamtgewicht (kg) 325/mit Seitenwagen 480
Tankinhalt (Liter) 15
Commons: BMW R26 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • BMW R 26. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 7. Oktober 2019 (Dossier des BMW Group Archivs). 
  • Handbuch Motorrad R 26. (PDF) In: BMW Geschichte. BMW AG, Januar 1956, abgerufen am 7. Oktober 2019 (Handbuch mit Bildern, 82 Seiten). 

Einzelnachweise

  1. a b BMW Pressemappe Vorstellung BMW R 26. In: BMW Geschichte. BMW AG, 30. Januar 1956, abgerufen am 13. Juli 2021 (Dokument im BMW Group Archiv). 
V
Aktuelle BMW-Motorräder
V
Ältere BMW-Motorräder
Vorkriegszeit
Einzylinder

R 39R 2R 3R 4R 35R 20R 23R 36 (Prototyp)

Boxer

R 32R 37R 42R 47R 52R 57R 62R 63R 11R 16R 7 (Prototyp)R 12R 17R 5R 6R 51R 61R 66R 71WR 750 (Rennmotorrad)RS 500 Kompressor

Zweiter Weltkrieg

R 75 Gespann (Wehrmachtsgespann)

Nachkriegszeit

R 10 (Prototyp) • R 24R 25R 25/2R 25/3R 51/2R 51/3R 67/2R 68

Vollschwingen-BMW
1955–1969

R 26 • R 27R 50RS 54 (Rennmotorrad)R 60R 69R 50/2R 60/2R 50 SR 69 S

„Strich-Fünfer“
1969–1973

R 50/5R 60/5R 75/5

„Strich-Sechser“
1973–1976

R 60/6R 75/6R 90/6R 90 S

„Strich-Siebener“
1976–1985

R 60/7R 75/7R 80/7R 100/7R 100 SR 100 RSR 100 RTR 100 CS

„Kleine“ Zweiventil-Boxer
1978–1985

R 45R 65R 65 SR 65 GS

Zweiventil-Boxer
1980–1997
Vierventil-Boxer (1. Generation)
1993–2006

R 850 GSR 850 RTR 850 R / R ComfortR 850 CR 1100 RR 1100 RSR 1100 SR 1100 GSR 1100 RTR 1150 RTR 1150 RR 1150 R RocksterR 1150 RSR 1150 GSR 1150 GS AdventureR 1200 CR 1200 CL

Vierventil-Boxer (2. Generation)
2004–2013

R 1200 SR 1200 STR 1200 GSR 1200 GS AdventureR 1200 RR 1200 RT

Vierventil-Boxer (R nineT)
2014-2023

R nineTR nineT PureR nineT ScramblerR nineT RacerR nineT Urban G/S

Wasser-Boxer (1. Generation)
2013–2019

R 1200 GSR 1200 GS AdventureR 1200 RTR 1200 R

F- und G-Baureihe
seit 1993
K-Baureihe (Reihenmotor)
seit 1983
Dreizylinder

K 75K 75 CK 75 SK 75 RT

Vierzylinder

K 100K 100 RSK 100 RTK 100 LT • K 1 • K 1100 LTK 1100 RSK 1200 GTK 1200 LTK 1200 RK 1200 R SportK 1200 RSK 1300 GTK 1300 SK 1300 R

HP-Baureihe

HP4HP2 EnduroHP2 SportHP2 Megamoto

Roller

R 10 (Prototyp)C1 125C1 200C 600 SportC 650 GTC Evolution