Adalbert Hertel

Adalbert Christian Maria Hertel (* 26. Mai 1868 in Münster; † 27. April 1952 in Köln) war ein deutscher Bildhauer und Kirchenmaler.[1]

Genovevabrunnen (A. Hertel 1914)

Leben

Familie und berufliche Tradition

Adalbert Hertel entstammte der Familie von Hilger Hertel, des aus Köln stammenden nachmaligen Diözesanbaumeisters im westfälischen Münster, deren Mitglieder sich in ihren beruflichen Interessen über Generationen der bildenden Kunst zuwandten. So hatten sich seine älteren Brüder Bernhard und Hilger ebenfalls der Architektur zugewandt und schufen zahlreiche Kirchen und Profanbauten, die sie vorzugsweise im neugotischen Stil entwarfen.[1]

Adalbert Hertel war drittältester Sohn aus der Ehe Hilger Hertels und führte als letzten seiner Vornamen wie sein Vater den Namen Maria. Über Hertels frühe Zeit wurde nicht berichtet, jedoch wurde eine Ausbildung in Karlsruhe angegeben[1] und in Düsseldorf von 1886 bis 1888 an der Kunstakademie in der Bildhauerklasse von August Wittig.[2]

Wirken als Kölner Familienbetrieb

Hertel heiratete wahrscheinlich schon in Karlsruhe, da dort sein erster Sohn geboren wurde. Er wurde später in Köln ansässig und hatte mehrere Söhne. Der älteste war Kurt Hertel (1895–1944), der in Frankreich fiel, zuvor jedoch wie sein Vater in Köln als Bildhauer arbeitete (mehrere Ehrenmale im Siegkreis) und zudem als Maler zahlreiche Persönlichkeiten porträtierte. Ein weiterer Sohn war Bruno Hertel (1900–1969), der sich in Köln als Architekt niederließ und für seine Brüder verschiedene Grabmale entwarf. Es folgte noch Hellmuth Hertel (1903–1959), der in der Bayenthaler Schillerstraße als Leiter des Ateliers „A. Hertel“, einer Werkstatt für Bildhauerei und Christliche Kunst, tätig war.[3]

Als Arbeiten des Ateliers entstanden Malereien in den Kirchen St. Peter und Hl. Kreuz (?) in Köln, St. Audomar in Frechen, sowie Arbeiten in Großbüllesheim, Vicht und Garzweiler.[3]

Adalbert Hertel schuf 1914 den Genovevabrunnen, den die Fabrikantenwitwe Martin in Auftrag gab und der Stadt Mülheim am Rhein stiftete. Er blieb dem heutigen Kölner Stadtteil Mülheim erhalten.[4]

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Literatur

  • Robert Steimel: Kölner Köpfe. Verlag Steimel, Köln 1958
  • Ulrich S. Soénius (Hrsg.), Jürgen Wilhelm (Hrsg.): Kölner Personen-Lexikon. Greven, Köln 2007, ISBN 978-3-7743-0400-0.
  • Ilse Prass: Mülheim am Rhein. Stadtgeschichte in Straßennamen. Von der Freiheit zum Kölner Vorort. J. P. Bachem Verlag, Köln 1988, ISBN 3-7616-0935-3.

Einzelnachweise

  1. a b c Ulrich S. Soénius, Jürgen Wilhelm: Kölner Personen-Lexikon. S. 238–239.
  2. Findbuch Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf 19. Jahrhundert: Hertel, Adalbert, aus Münster, Bildhauerklasse August Wittig. BR 0004 Nr. 1561 572V 1886, BR 0004 Nr. 1561 617V 1887, BR 0004 Nr. 1562 27V 1888
  3. a b Robert Steimel: Kölner Köpfe, S. 186
  4. Ilse Prass: Mülheim am Rhein, Stadtgeschichte in Straßennamen, S. 112 f
Normdaten (Person): GND: 1177312131 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 9553154983568067860006 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hertel, Adalbert
ALTERNATIVNAMEN Hertel, Adalbert Christian Maria (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und Kirchenmaler
GEBURTSDATUM 26. Mai 1868
GEBURTSORT Münster
STERBEDATUM 27. April 1952
STERBEORT Köln